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Die Tage werden länger
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Die Tage werden länger

Steffen Jahn
Ein Beitrag von Steffen Jahn, Katholischer Referent für Weltkirche, Bischöfliches Generalvikariat Fulda
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Moderator/in: Das neue Jahr ist zwar erst ein paar Tage alt und der Winter ist eher als kalte und dunkle Jahreszeit bekannt, und trotzdem sind schon die ersten Vorboten des Frühjahrs erkennbar – die will mein Kollege Steffen Jahn von der Katholischen Kirche jedenfalls schon entdeckt haben.

Autor/in: Ja, das stimmt. Mir ist das diese Woche schon total aufgefallen. Morgens wird’s ein klitzekleines Bisschen früher hell und die Vögel zwitschern auch schon wie wild. Fühlt sich mit den recht milden Temperaturen schon ein wenig an wie Frühling.

Moderator/in: Na, du freust dich wohl schon sehr darauf, wenn es dann endlich so weit ist? Aber nicht zu ungeduldig werden - das kann ja wirklich noch ein wenig dauern.

Autor/in: Eigentlich finde ich die Jahreszeiten ja auch sehr gut und sinnvoll. Ganz im Gegenteil: Ich habe mich auf manchen meiner Reisen schon gefragt, wie Menschen in Regionen ohne Jahreszeiten leben können. Ich liebe es, einen Herbst zu haben mit reicher Ernte und bunten Blättern. Dann einen Winter, um etwas runterzufahren und Tempo rauszunehmen. Die Dunkelheit ist dabei durchaus nützlich: Im Winter kommt niemand auf die Idee, zum Beispiel um 19.00 Uhr noch Rasen zu mähen oder Hecken zu schneiden. Das verschafft einem auch ein bisschen mehr Zeit.

Moderator/in: Und trotzdem wartest du schon sehnsüchtig auf den Frühling? Dann geht ja nach deiner These der Stress wieder los.

Autor/in: Na, jedenfalls begeistert mich der Frühling immer wieder neu. Für mich ist das eines der wundervollsten Dinge, in denen Gottes Schöpfung spürbar wird. Mit welcher Kraft in der Natur dann alles wieder wächst und sprießt. Das reißt mich richtig mit. Ein Gefühl von Dankbarkeit und Freude und manchmal auch eine kleine Chance für einen Neuanfang in manchen Dingen. "Siehe ich mache alles neu", so heißt ein Zitat aus der Bibel, an das ich in dieser Jahreszeit immer denken muss. In den paar Minuten, in denen es jetzt schon morgens immer heller wird, fängt das Neue für mich an.

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