Jetzt ist die Zeit!
Jetzt ist die Zeit! Mit dieser Ansage startet heute der 38. Evangelische Kirchentag. Bis Sonntagmorgen ist die Stadt Nürnberg Gastgeberin für rund 100.000 Kirchentagsbesucher. Über die ganze Stadt verteilt sich dieses große Fest der Begegnung.
Was der Kirchentag bietet
Evangelische und katholische Kirchen öffnen ihre Türen für Diskussionen und Podien, für Musik und Kleinkunst und als Oasen der Ruhe. In den großen Hallen der Stadt versammeln sich Tausende. Zukunftsfragen wie Klimawandel und Krieg werden hier verhandelt und aktuelle politische Themen diskutiert. Es geht um Lebensformen und das Miteinander von Religionen und auch die Bibel wird nach Perspektiven für unsere Gegenwart befragt. Und nicht wenige kommen zum Kirchentag, weil sie einfach eine gute Zeit miteinander verbringen möchten.
Kontroverse Diskussionen und Begegnungen mit Respekt
Der Kirchentag ist eine Basisbewegung evangelischer Christen, und das macht ihn so besonders. Wer sich hier engagiert, verbindet Christsein mit der Verantwortung für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Deshalb finden die drängenden Gegenwartsfragen beim Kirchentag ein großes Forum. Hier soll es möglich sein, kontrovers zu diskutieren und anderen Meinungen mit Respekt zu begegnen. Von solchen Orte lebt unsere Demokratie – Orte, an denen verschiedene Positionen zum Zug kommen und wo man einander zuhört. Wo man zufällig neben jemandem sitzt, der ganz anders denkt – und mit dem man trotzdem reden kann. Nach zwei Jahren der Pandemie brauchen wir das Gespräch miteinander mehr denn je. Jetzt ist die Zeit! Hier passt das Kirchentagsmotto genau hin.
Der Spirit des Kirchentags
Ist der Kirchentag also ein großes Diskussionsforum? Er ist mehr als das. Der Kirchentag hat so etwas wie einen eigenen Spirit. Bei aller Vielfalt der Meinungen, Positionen und Veranstaltungen gibt es etwas Verbindendes, und das macht diesen Spirit aus. Vielleicht liegt es daran, dass hier auch gefeiert wird?
Denn der Kirchentag ist ein großes Fest. In Nürnberg wird das Leben gefeiert - mit Konzerten, mit Theater und Musicals.
Die gottesdienstliche Festkultur des Kirchentags
Und was wäre ein Kirchentag ohne eine gottesdienstliche Festkultur? Zu dem großen Angebot gehören auch neuere Formen christlicher Spiritualität. Wer mit den eher traditionellen Gottesdiensten nicht viel anfängt, kann hier auf die Suche gehen. Ich selbst mag am liebsten Feiern unter freiem Himmel, mit viel Musik und Gesang. Wenn sich hier Tausende zu Gebet und Segen versammeln, dann höre ich den Herzschlag des Kirchentags.“
