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"Wo du hingehst, da will auch ich hingehen..."
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"Wo du hingehst, da will auch ich hingehen..."

Michael Tönges-Braungart
Ein Beitrag von Michael Tönges-Braungart, Pfarrer
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Die Bibel steckt voller Geschichten, die das Zeug zu einem guten Spielfilm haben. Geschichten von Liebe und Tod, Glück und Unglück, Not und Rettung, Solidarität und Treue.

Eine tausend Jahre alte Geschichte mit Aktualität

Eine besondere davon möchte ich heute erzählen – zumindest den Anfang dieser Geschichte. Besonders ist sie, weil sie ganz aus der Sicht von Frauen erzählt ist – und weil zwei Frauen in ihr die Hauptrollen spielen. Tausende von Jahren ist sie alt, diese Geschichte. Aber schon der erste Vers handelt von Themen, die auch heute aktuell sind. So beginnt das Buch Rut im Alten Testament:  

„Zu der Zeit, als die Richter richteten, entstand eine Hungersnot im Lande. Und ein Mann von Bethlehem in Juda zog aus ins Land der Moabiter, um dort als Fremdling zu wohnen, mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen.“ (Rut 1,1)  

Flucht in ein fremdes Land

Armutsmigration – darum geht es. Ein Mann flieht mit seiner Familie vor dem Hunger in der Heimat in ein fremdes Land. Kein befreundetes Nachbarland, sondern eines mit einer anderen Kultur und Religion. Sofort stehen einem da Bilder aus unserer Zeit vor Augen. Bilder von Menschen auf der Flucht und auf der Suche nach einer besseren Zukunft. Niemand verlässt ohne Not seine Heimat, um das Glück in einem anderen Land zu suchen und um dort erst mal ein Fremder zu sein. Aber wenn die Not groß ist und es in der Heimat nichts zu hoffen gibt, dann bleibt oft keine andere Möglichkeit.

Aufbruch und Abschied

Aus Bethlehem floh damals der Familienvater Elimelech mit seiner Frau Noomi und seinen beiden Söhnen ins Nachbarland Moab. Er, der Einwanderer der ersten Generation, sieht seine Heimat nie wieder. Denn er stirbt in der Fremde. Zurück bleibt seine Frau Noomi mit ihren beiden Söhnen.

Aus der Fremde wird Heimat

Die beiden Söhne heiraten in dem Land, das sie aufgenommen hat. Sie beheimaten sich dort und heiraten einheimische Frauen. Heute würden wir sagen: Sie sind Einwanderer der zweiten Generation. Mit welchen Blicken ihre Frauen wohl von ihren Familien bedacht wurden, als sie Ausländer geheiratet haben? Flüchtlinge zudem, die nichts sind und nichts haben.

Waren die Söhne Elimelechs in den Familien ihrer Frauen als Schwiegersöhne willkommen – oder nur geduldet? Haben sie sich manchmal nach der alten Heimat zurückgesehnt, die sie kaum noch kannten? Oder haben sie in der neuen Heimat feste Wurzeln geschlagen? Die Bibel erzählt nichts darüber. Aber ich frage mich das beim Lesen und denke an Menschen, die heute einen vergleichbaren Weg gehen – gehen müssen. Sie fliehen, weil in ihrem Land Hunger herrscht. Wie ähnlich sie sich doch sind über die Jahrhunderte, die Schicksale von Armutsmigranten.

Musik: Johannes Brahms, Klänge, Op. 66/1 (Nils Mönkemeyer, Viola und  Nicholas Rimmer, Klavier)

Drei Witwen

Eine geflüchtete Familie in einem fremden Land. Ein Mann, seine Frau und seine beiden Söhne. Das ist aktuell die Realität für viele weltweit. Von einer solchen Familie erzählt die Bibel. Der Vater stirbt in dem Land, in das er mit seiner Familie geflohen ist. Noomi, seine Ehefrau, hat immerhin noch ihre beiden Söhne, die erwachsen sind und für sie sorgen können. Aber dann trifft das Unglück die gebeutelte Familie von neuem: Auch die beiden Söhne, die in der Fremde geheiratet haben, sterben. Beide sind kinderlos geblieben. Und damit sind die drei Frauen ohne jede soziale Absicherung: Noomi, die ihren Mann und ihre Söhne hat begraben müssen, und ihre Schwiegertöchter Rut und Orpa, die noch jung sind und schon Witwen. In dieser Not erleben die drei Frauen das, was viele Arme, viele Migranten in ähnlichen Situationen erfahren: Die Familie ist das Einzige, was dann noch zählt und hält. Das Einzige, worauf man sich verlassen kann.

Eine Witwe ohne Familie hat keine soziale Absicherung

Noomi hat in dem Land, in das sie mit ihrer Familie eingewandert ist, keine Zukunft. Eine allein stehende Frau ohne männlichen Schutzherrn rutschte in der Gesellschaft damals schnell ganz nach unten. Noomi hat keine Chance mehr zu heiraten. Und selbst wenn sie Glück hätte und wieder einen Mann fände – sie ist zu alt, um noch einmal Söhne zu bekommen. Die bräuchte es aber zur sozialen Absicherung für Noomi selbst und für ihre beiden verwitweten Schwiegertöchter.

Noomi ist eine kluge Frau. Sie analysiert ihre Lage so, wie sie ist. Und sie sieht nur eine Chance: Zurück in die Heimat; zurück zu ihren Verwandten, die dort noch leben. In ihrem Herkunftsland, so hat sie gehört, soll es inzwischen besser gehen. Wenigstens kein Hunger mehr.

Getrennte Wege gehen?

Also macht sich Noomi auf den Weg. Ihre beiden Schwiegertöchter begleiten sie zunächst. Man lässt einander nicht im Stich, wenn es hart kommt. Wieder ist Noomi dann diejenige, die die Situation nüchtern betrachtet und die entsprechenden Schlüsse daraus zieht. Für ihre beiden Schwiegertöchter ist es am besten, wenn sie nicht mit ihr mitkommen, sondern bleiben. Was sollen sie in Noomis Heimatland, in dem sie doch nur Fremde wären? Quasi Anhängsel einer mittellosen Witwe. Noomi macht den beiden die Situation klar. Sie sagt: Geht zurück. Geht zurück zu euren Familien. Mit mir habt ihr keine Zukunft. Aber eine Zukunft brauchen die beiden jungen Frauen. Wenn sie sich nicht an ihre Schwiegermutter binden, haben sie in ihrer Heimat vielleicht die Chance auf ein neues Leben.

Orpa nimmt Abschied

Es ist also Zeit für den Abschied. Nach all den gemeinsamen Jahren, nach allem gemeinsam getragenen Leid fällt er schwer. Es fließen viele Tränen – bei Noomi und den jungen Frauen. Orpa, die eine Schwiegertochter, gibt sich schließlich einen Ruck und reißt sich los. In der Not ist die Familie das Einzige, worauf man hoffen und sich verlassen kann. Orpa wählt schweren Herzens die Familie, aus der sie stammt. Zu ihr will sie zurückkehren – und sie hofft, dass sie dort Aufnahme findet. Zum Abschied küsst sie noch einmal ihre Schwiegermutter, bevor sie umkehrt. Im Buch Rut wird das erzählt, ohne es zu bewerten. Leider erfahren wir nichts mehr über Orpa. Ich hoffe und wünsche ihr, dass es ihr gut ergangen ist.

Rut und Noomi: Gemeinsam Seite an Seite

Die zweite Schwiegertochter, Rut, entscheidet sich anders. Sie will mit ihrer Schwiegermutter Noomi in deren Heimatland gehen; zu deren Verwandten, für die sie eine Fremde ist; in ein Land mit einer anderen Religion. Rut will an der Seite ihrer Schwiegermutter bleiben.

"Wo du hingehst, da will ich auch hingehen"

Mit großer Bestimmtheit sagt Rut zu ihrer Schwiegermutter Noomi: Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der Herr tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden.“ (Rut 1,16-17)

Viele kennen diese Worte. Hochzeitspaare wählen sie gern als Trauspruch. Sie versprechen einander: Egal wo du hingehst, egal wo du dich niederlässt, ich will an deiner Seite sein, und das ein Leben lang, bis der Tod uns scheidet. In der Bibel klingt nicht an, dass Rut und Noomi ein Paar sind. Was Rut zu ihrer Schwiegermutter sagt, drückt aber eine unbedingte Zusammengehörigkeit aus. Ganz gleich, was ist und was kommen mag, ich bin an deiner Seite in guten wie in bösen Tagen.

Das Band zwischen uns ist so stark, dass es auch über unsere Unterschiede hinweg hält. Rut sagt: „Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.“ Sie ist bereit, mit Noomi eine Grenze zu überschreiten. Von nun an wird sie eine Fremde sein. Und in der Religion, im Glauben ihrer Schwiegermutter wird sie auch vorerst eine Fremde bleiben. Das ist ihr bewusst. Für sie zählt allein: Nicht ohne, nur mit Noomi.

Verbundenheit über Unterschiede und Grenzen hinweg

Vielleicht ist das eine Möglichkeit für Familien, in denen Menschen aus verschiedenen Kulturen stammen und unterschiedlichen Glauben, eine andere Weltanschauung haben. Und das sind heutzutage einige in unserer multikulturellen Gesellschaft. Rut und Noomi in der Bibel verkörpern die Möglichkeit: Was uns verbindet, ist stärker als das, was uns trennt. Wir begleiten einander, auch wenn die andere anders glaubt – oder auch gar nicht glaubt. Einfach miteinander unterwegs sein auf dem Weg des Lebens – auch und gerade dann, wenn er unsicher oder schwierig ist. Füreinander da sein, auch wenn man dabei Grenzen überschreiten muss. Offen sein für das, was geschieht. Und erleben, wohin der gemeinsame Weg führt.

Musik: Felix Mendelssohn Bartholdy, Auf Flügeln des Gesanges, Op. 34/2 (Jan Vogler, Cello und Dresdner Kapellsolisten unter Helmut Branny)

Zusammen ohne wenn und aber …

Rut, eine jung verwitwete Frau in der Bibel, ist bereit, mit ihrer Schwiegermutter Noomi in deren Heimatland zu gehen. Sie lässt sich nicht davon abbringen. Auch nicht, als Noomi sie eindringlich bittet, zu ihrer Herkunftsfamilie zurückzugehen. Schließlich lässt sich Noomi darauf ein. In der Bibel ist keine Rede von Freude oder Begeisterung auf Noomis Seite. Auch keine Rede von Bedingungen, die sie an Rut stellt. So wie Rut ihrerseits ebenfalls keine Auflagen macht: Ich komme mit, wenn du… Ich bleibe bei dir, aber dafür musst du….

Diese Gedanken und diese Gefühle schleichen sich leicht ein, wenn einer für den anderen die Stadt oder sogar das Land wechselt. Stillschweigend oder ausgesprochen kann der Satz zwischen den beiden stehen: Vergiss nicht, was ich alles für dich aufgegeben habe! Das kann die Beziehung schnell vergiften.

Nichts davon zwischen Rut und Noomi. Noomi lässt sich darauf ein, dass Rut mit ihr unterwegs sein will. So machen sich die beiden auf den Weg zurück in Noomis alte Heimat.

Ein Weg ins Ungewisse

Die beiden Frauen kommen in Bethlehem an, Noomis Herkunftsstadt. Die eine kehrt nach vielen Jahren ohne etwas in der Hand zurück. Die andere kommt als Fremde und hat ebenfalls nichts vorzuweisen. Dass es nicht einfach wird, wissen beide. Aber sie haben einander. Sie können sich aufeinander verlassen.

Neuanfang in Bethlehem

Noomi und Rut suchen in Bethlehem ein neues Leben. Rut ist entschlossen, sich in ihrer neuen Heimat einzufinden, sich zu integrieren und zu arbeiten. Wie es ihr gelingt, ist im Buch Rut in der Bibel ausführlich erzählt. Ich kann das hier nur andeuten. Klug, ja mit einem Stück Raffinesse und mit viel Beharrlichkeit schaffen die beiden Frauen es, ihr Leben neu aufzustellen. Und mehr als das: Am Ende finden sie sogar einen Ehemann für Rut – und damit für beide wieder eine Lebensperspektive, eine Zukunft. 

Eine Geschichte mit Happy End

Zwei starke Frauen, denen nichts erspart bleibt und denen nichts geschenkt wird. Ganz am Ende aber doch. Da wird ihnen doch etwas geschenkt. Denn ihre Geschichte in der Bibel hat ein Happy End. Zum Schluss hat Noomi Ruts Kind auf dem Schoß. So, als wäre es ihr leibliches Enkelkind. Eine Patchwork-Familie würde man das heute nennen.

Rut: Vorfahrin Jesu

Noomi und Rut - zwei starke Frauen, von denen das Alte Testament erzählt. Die eine der beiden, Rut, wird auch im Neuen Testament erwähnt. Als der Evangelist Matthäus den Stammbaum von Jesus aufzählt, da hat Rut in diesem Stammbaum ihren Platz. Als Urgroßmutter des Königs David wird sie ausdrücklich genannt. Sie, die Fremde, die Moabiterin, die Ausländerin, steht prominent im Stammbaum Davids und damit im Stammbaum von Jesus. Mit Respekt und mit Stolz wird das erzählt. Eine starke Frau, die zur Geschichte des Volkes Israel dazugehört und zu der Geschichte von Jesus.

Auch heute kann die Fremde zur Heimat werden

Wofür steht sie? Dafür, dass das unbedingte Gefühl der Zusammengehörigkeit durch Krisen hindurch trägt. Die biblische Erzählung von Rut und Noomi zeigt, dass zwei mittellose, scheinbar ohnmächtige Frauen ihre eigene Stärke haben. Die Bibel erinnert: Menschen, die fliehen müssen, die in der Fremde Heimat finden müssen, das sind nicht nur die anderen. Das können wir selbst sein. Flüchtlinge, Fremdlinge – das waren unsere eigenen Großmütter und Urahnen.  

Musik: Robert Schumann, 5 Stücke im Volkston, Op. 102-1, (Sol Gabetta, Cello; Bertrand Chamayou, Klavier und Kammerorchester Basel)

Drei starke Frauen, die ihr Schicksal in die Hand nehmen

Das Buch Rut ist die Geschichte von starken Frauen, die es nicht leicht haben im Leben, die sich aber nicht unterkriegen lassen: Noomi und ihre beiden Schwiegertöchter, Orpa und Rut. Durch mehrere Schicksalsschläge sind die drei ganz auf sich gestellt und haben nichts als einander. Sie hadern nicht lange damit. Vielleicht ist das nicht ihre Art. Und wenn sie es doch tun – sie bleiben im Hadern nicht gefangen. Sie werden aktiv und nehmen ihr Schicksal in die Hand. Sie wägen ab und treffen Entscheidungen. Sie folgen dabei ihrem Verstand – und ihrem Herzen. Und sie ziehen ihre Entscheidungen auch durch.

Drei starke Frauen, die in Solidarität zueinanderstehen. Sie sind füreinander da, als es schwierig wird. Und sie akzeptieren, dass ihre Wege sich an einem Punkt trennen. Eine von ihnen schlägt einen anderen Weg ein als die anderen beiden. Sie wünschen einander Glück – und bleiben aber jeweils ihrem Weg treu. Die eine Schwiegertochter Orpa kehrt zurück zu ihrer Herkunftsfamilie. Die andere Schwiegertochter Rut will an Noomis Seite bleiben.

Solidarität auch in schwierigen Zeiten

Noomi und Rut überschreiten dabei Grenzen. Grenzen von Ländern. Grenzen der traditionellen Rolle, die ihnen als Frauen zukommt; Grenzen der Religion und des Glaubens. Die Bibel erzählt, wie schwer das ist. Aber die beiden fragen nicht lange, ob sie das denn dürfen oder nicht. Vielleicht ist es auch die gemeinsame Not, die es erforderlich macht, solche Grenzen zu überschreiten. Wie dem auch sei - sie tun es einfach. Aus Solidarität; vielleicht aus Liebe. Und vor allem in gegenseitigem Respekt. Starke Frauen, die füreinander einstehen, ihren Weg gehen und am Ende eine Zukunft gewinnen.

Rut ist in der Fremde angekommen

Auch am Schluss der Geschichte in der Bibel wird Rut immer noch als Fremde, als Moabiterin bezeichnet. Aber voller Respekt davor, wie Rut sich integriert hat in ihre neue Heimat. Sie wird noch als Fremde bezeichnet, aber dabei klingt Stolz an darauf, dass sie im Volk Israel ihren Platz gefunden hat. Sie, die Fremde, gehört jetzt dazu. An ihrer Lebensgeschichte erzählt die Bibel, wie Gott Menschen begleitet und führt.

Musik: Max Bruch, Acht Stücke Op. 83 für Klarinette, Viola und Klavier, No. 2 h-Moll (Dieter Klöcker, Klarinette; Ernö Sebestyen, Violine; Werner Genuit, Klavier)

Das Buch Rut – ein besonderes Buch der Bibel

Ein ganz besonderes Buch in der Bibel, das Buch Rut. Es erzählt zuallererst von Frauen. Und davon, wie Gott sie auf ihrem schwierigen Lebensweg begleitet und führt. Auffällig ist: Von Gott ist im Buch Rut gar nicht viel die Rede. Rut spricht nur einmal von ihm, nämlich als sie Noomi erklärt, dass sie bei ihr bleiben will. Da sagt sie: „Dein Gott ist mein Gott.“ Mit diesem kurzen Satz spricht Rut aus: Ich komme mit dir, und das beinhaltet, dass ich auch den Glauben an deinen Gott mit dir teilen will.

Noomi spricht ebenfalls nur gelegentlich von Gott – dabei manchmal voller Bitterkeit und manchmal voller Hoffnung oder Dankbarkeit.

Durch Gott begleitet

Gott als Akteur kommt im Buch Rut gar nicht vor. Und doch ist Gott immer dabei in der Geschichte, die da erzählt wird. Er steht sozusagen zwischen den Zeilen. Gott ist dabei auf dem Weg der Frauen. Er leitet und führt sie – auch über Grenzen hinweg. Gott ist gegenwärtig in ihrer Solidarität und ihrer Treue, in ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit, in ihrer Hoffnung und ihrem Vertrauen auf einen guten Ausgang.

Das hoffe ich für die Menschen, die heute fliehen und in einem anderen Land eine neue Heimat finden müssen: dass sie Zusammengehörigkeit erleben, die sie trägt und die ihnen hilft. Und dass Gott auch in ihrer Geschichte wirkt zum Guten hin.

Gott wirkt zwischen den Zeilen

Die Geschichte von Noomi und Rut gibt mir ein Beispiel dafür, wie ich Gott in meinem Leben am Werk sehen kann. Ich kann nicht immer sagen: An dieser Stelle meines bisherigen Weges hat Gott so und so eingegriffen. Aber ich glaube: Gott wirkt auch in meiner Lebensgeschichte zwischen den Zeilen. Ich vertraue darauf, dass Gott mit mir auf dem Weg ist und mit den Menschen, zu denen ich gehöre. Die biblische Geschichte von Rut und Noomi zeigt mir: Zusammengehörigkeit zählt in bösen wie in guten Zeiten. Und: Gott wirkt zwischen den Zeilen.

Musik: Luigi Boccherini, Streichquartett E-Dur, Op. 11, nr. 5 G 275 Menuett (Nils Mönkemeyer, Viola; Klaus Dieter Brandt, Cello; Thomas Zscherpe, Kontrabass, Sabine Erdmann, Cembalo

 

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