Jedes Kind braucht eine Zukunft
Einen Stein auf das Küchenbord legen mit der Aufschrift „Niemals Gewalt“ – das ist ein Vorschlag der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren. Sie hat über den Stein und seine Geschichte in einer berühmten Rede in den Siebzigern erzählt. „Niemals Gewalt“ – so lautete auch die Überschrift dieser Rede. Sie wirbt darin für eine gewaltfreie Erziehung. Aber sie begründet das mit den Erwachsenen.
Kinder gewaltfrei zu erziehen, ist aktive Friedenspolitik
Denn jeder Staatsmann, jede Politikerin, alle Menschen waren einmal Kinder, und sie haben in diesem Alter gelernt, die Welt zu verstehen. Sie haben gelernt, wie man mit Konflikten umgeht, wie man mit unterschiedlichen Interessen klar kommt und wie man die Welt sieht. Kinder, die geschlagen und misshandelt werden, übernehmen oft als Erwachsene dieses Verhalten. Deshalb ist es sozusagen aktive Friedenspolitik, Kinder gewaltfrei zu erziehen. Aber da genügt es nicht, Kinder nicht zu prügeln. Es bedeutet auch, Kinder ernst zu nehmen; ihre Wünsche und Bedürfnisse zu berücksichtigen und nicht einfach über sie hinweg zu entscheiden. Gewalt ist ja nicht nur körperlich spürbar. Auch Missachtung und Vernachlässigung von Kindern, liebloses Verhalten ihnen gegenüber ist ja eine Form von Gewalt. Worte können manchmal sogar mehr schmerzen.
Astrid Lindgrens Stein auf dem Küchenbord: „Niemals Gewalt“
Heute ist Weltkindertag, von der UNO schon 1954 ausgerufen. Damit soll weltweit genau auf diese Rechte von Kindern aufmerksam gemacht werden. Dieses Jahr steht er unter dem Motto „Jedes Kind braucht eine Zukunft“. Natürlich geht es da auch um die Frage, dass die Erde für zukünftige Generationen noch ein lebenswerter Planet sein soll. Aber auch die Idee von Astrid Lindgren passt gut dazu, finde ich: Die Kinder sind die Erwachsene der Zukunft! Und deshalb ist ein gewaltfreier, liebevoller Umgang mit Kindern auch eine gute Zukunftsinvestition. Niemals Gewalt – die Idee mit dem Stein auf dem Küchenbord ist eine gute Idee, finde ich.
