Schutzpatron für Schusselige
„Ach, ich Schussel!“ So sag ich manchmal zu mir selbst, wenn mir etwas heruntergefallen ist oder wenn ich wieder mal irgendwas verlegt habe und nicht wiederfinde. Praktischerweise gibt es für mich als Katholikin sogar für diese Situation einen Heiligen. Nämlich: den heiligen Antonius von Padua. Heute ist sein Gedenktag.
Es grenzt an ein Wunder
Wenn ich wieder mal verzweifelt auf der Suche bin nach meinem Schlüssel oder dem Portemonnaie oder einem Buch im Regal, dann sage ich manchmal: Heiliger Antonius, jetzt hilft doch bitte! Und manchmal passiert es dann tatsächlich: Schlüssel, Portemonnaie oder Buch sind plötzlich wieder da. An einer Stelle, an der ich – ich könnte schwören - schon hundert Mal nachgeschaut habe. Es ist fast wie ein Wunder.
Die Veränderung des Blickwinkels
Naja, man kann sich solche Wundergeschichten natürlich auch anders erklären. Wenn ich den heiligen Antonius anrufe, verändere ich meinen Blickwinkel und meine innere Einstellung. Ich kreise nicht mehr nur um mich selbst und meine Schusseligkeit. Ich schau zum Himmel - manchmal buchstäblich -, und das ist dann oft der nötige Perspektivwechsel. Ein Trost ist auch dabei: Es hängt nicht alles von mir selbst auf, von meinem eigenen Tun und Kämpfen. Ich mühe mich ja manchmal noch so ab und komme trotzdem nicht weiter.
Ich kann loslassen
Meinen Blick zu weiten, auf eine Kraft vom Himmel her: Das hilft mir. Ich erwarte nicht krampfhaft alles nur von mir selbst. Sondern: Ich hoffe auf etwas anderes. Das entspannt mich. Ich kann loslassen, ich kann mir sagen: Jetzt soll mal ein anderer machen! Mir gibt das neue Kraft, wenn ich mit dieser anderen Kraft rechne. Und ich bin wirklich überzeugt davon: Es gibt sie, diese andere, diese göttliche Kraft. Einen Gott, der mich behütet und begleitet, in all meinen Alltagssorgen und meinem anstrengenden Suchen. Und es gibt auch diese Heiligen, die sich mit Gott um mich sorgen. Wie eben dieser Schutzpatron für die Schusseligen, der heilige Antonius von Padua.
