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Sommer-Abend-Segen
Bild: pexels / Kindel-Media

Sommer-Abend-Segen

Kathrin Wittich-Jung
Ein Beitrag von Kathrin Wittich-Jung, Evangelische Pfarrerin, Studienleiterin, Hofgeismar
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Seit ein paar Tagen fühle ich mich irgendwie glücklich und gut. Wir hatten Besuch von Freunden und der Abend war ein richtiger Segen: 
Wir sitzen auf der Terrasse und die Teller sind leer gegessen. Über uns geht langsam der Sternenhimmel auf. Wir machen die Feuerschale an und sitzen drum herum, die Weingläser in der Hand.

Mit Freunden reden über Sorgen und Träume

Ich sitze da und genieße: Der Garten ist erfüllt von unseren Stimmen und dem Lachen. Die Fledermäuse machen sich auf die Jagd.
Es gibt so viel zu erzählen. So viel ist seit der letzten Begegnung passiert. Wir erzählen von unseren Sorgen und Träumen. Vom Urlaub und der Frage, ob der Jobwechsel jetzt wohl ins Leben passt. Von den älter werdenden Eltern und der Sorge, was wird, wenn sie nicht mehr können. 

Zeit füreinander nehmen - nichts Selbstverständliches

Und dann gibt es immer wieder Momente, da lacht einer und ist froh. Wir reden, hören zu und es kommen auch nicht so leichte Themen zur Sprache. 
Es ist nicht selbstverständlich, dass wir Zeit füreinander finden und manchmal auch weite Wege auf uns nehmen. 

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“

Deswegen bin ich für solche Abende dankbar. Immer wieder denke ich an den Satz aus der Schöpfungsgeschichte der Bibel: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“ (1. Mose 2,18) Ja gemeinsam Zeit haben und füreinander da sein, da liegt Segen drauf. Ich spüre ihn im gemeinsamen Essen und Trinken und in der guten Atmosphäre. Aber am meisten spüre ich ihn in der Freundschaft und der Gemeinschaft: Wir besprechen die großen und kleinen Themen des Lebens. Dafür haben wir an diesem Abend Zeit. Wir stärken uns gegenseitig. Und können irgendwie so sein, wie wir sind. Das lässt mich glücklich sein. 

Freunde haben und Freund sein - beides ein Geschenk Gottes

Den Alltag schaffe ich dann auch ein bisschen leichter. Weil ich aufgetankt und Segen gespürt habe. 
Ich bin dankbar für die Menschen, die Gott mir an die Seite gestellt hat. Und ich möchte es ihnen öfter sagen und ihnen auch eine Freundin sein, die sie als Geschenk Gottes sehen. Ich möchte zu ihnen stehen, auch wenn ich manches nicht verstehe, sie wirklich gernhaben, auch wenn es mal Differenzen gibt. „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei.“ –  Ja, Gott danke.

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