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Zukunft barrierefrei gestalten

Zukunft barrierefrei gestalten

Clemens Weißenberger
Ein Beitrag von Clemens Weißenberger, Katholischer Pastoralreferent, Frankfurt
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Als ich mit Jugendlichen in Italien war, habe ich es zum ersten Mal gehört: Bisogno Speciale. Übersetzt heißt das so was wie „besondere Bedürfnisse“. Ich hatte nämlich in meiner Reisegruppe jemanden dabei, der das Down Syndrom hat. Und der hatte tatsächlich besondere Bedürfnisse. Wir konnten nicht so lange zu Fuß unterwegs sein, mussten öfters mal Ruhepausen einlegen. Das war aber für uns selbstverständlich - es war für alle in der Gruppe normal, zum Beispiel auf ihn zu warten, wenn er nicht mehr laufen konnte.

In die Kirche mit Rollator oder Rollstuhl

Nach unserer Reise hat mich das Thema nicht losgelassen. Mit Jugendlichen in der Firmvorbereitung haben wir geschaut: Wo in unserer Pfarrei haben zum Beispiel Menschen mit Rollator es schwer, zu uns zu kommen? Können die in unsere Kirchen und Gemeinderäume rein, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein? In einer der Kirchen ist das sehr gut möglich. Das haben wir dann in die Wheelmap eingetragen.

Karte für barrierefreie Orte

Das ist eine Karte, in der Orte bewertet werden: Sind sie voll rollstuhlgerecht, gibt es barrierefreien Zugang, öffnen sich Türen automatisch? Uns fiel dann auf, dass das längst noch nicht überall so ist. Und nicht nur Menschen mit Rollator sind betroffen, sondern auch diejenigen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, oder Eltern mit Kinderwagen.

Zu Jesus durchs Hausdach

Das Problem kannten schon die Menschen bei Jesus: Da sollte ein Mann, der nicht mehr gehen konnte, zu Jesus gebracht werden. Sie hofften, dass Jesus ihn von seiner Lähmung heilt. Aber da waren schon so viele, sie kamen nicht zu Jesus durch. Da sind sie aufs Dach geklettert, haben es abgedeckt und ihren Freund auf einer Bahre nach unten gelassen. Das hat nicht nur Jesus beeindruckt. Andere haben gemeckert, über den, der sich da so reingedrängt hat. Aber Jesus hat die Not erkannt und hat geholfen: Die Bibel erzählt, dass Jesus den Gelähmten geheilt hat (Lukas 5,17-26).

Hindernisse beiseite räumen

Für Menschen mit besonderen Bedürfnissen den Weg freimachen, Hindernisse beiseite räumen, das will ich auch heute, das find ich wichtig: in unseren Kirchen, unseren Gemeinderäumen, aber auch in unseren Köpfen. Damit alle Menschen kommen können und willkommen sind. Egal, welche besonderen Bedürfnisse sie haben.

 

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