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Mein Haustier: der innere Schweinehund
Bild: Pixabay / Susanne Jutzeler

Mein Haustier: der innere Schweinehund

Norbert Mecke
Ein Beitrag von Norbert Mecke, Dekan, Evangelischer Kirchenkreis Melsungen
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Haben sie ein Haustier?
Ich habe eins. Sogar so eins, dass ich nicht mal füttern muss und trotzdem steht es jeden Tag voll im Saft: mein innerer Schweinehund.

Der innere Schweinehund - ein Sinnbild für Willensschwäche

Da nehme ich mir vor, mehr Sport zu machen oder grundlegend auszumisten, mehr Zeit für Freunde zu haben und plötzlich will er schon wieder mit mir Gassi gehen, der innere Schweinehund: Sinnbild für Willensschwäche und alles, was mich daran hindert, das zu tun, was ich eigentlich tun und umstellen wollte. 

Bei den alten Lateinern hieß diese Willensschwäche „inkontinentia“. Das Wort kennen wir: Es ist echt schlimm, wenn man nichts einhalten kann. Körperlich, aber eben auch in Sachen Vorsätze. Der innere Schweinehund bleibt eben nicht nur innerlich, sondern pinkelt uns ganz schön kräftig ans Bein und bremst uns aus. 

„Wollen habe ich wohl“…. schreibt Paulus

In der Bibel sagt schon Paulus: „Wollen hab ich wohl, aber das Gute vollbringen kann ich nicht!“ (Römer 7, 18). Das kenne ich.

Ich will was ändern – morgens als erstes eine Runde laufen – und schon nach einer Woche kann ich mich kaum dazu aufraffen. 

Paulus geht sogar soweit, dass er sagt: „Das Gute, das ich will, das tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will das tue ich.“ (Römer 7, 19) Wie komme ich aus der Nummer raus, es nicht gebacken zu bekommen?! - und dann antwortet er: „Gott sei Dank durch Jesus Christus!“ (Romer 7, 24f.)

Glaube an Jesus Christus hilft, Neuanfänge zu wagen

Er hilft mir, Neuanfänge zu wagen, auch wenn ich innerlich oft der Alte bleibe - als Ankündigungsminister mit Vorsätzen dicke da, aber in der Umsetzung lasch. Ich staune über seinen unumstößlichen Willen, an mir dranzubleiben, wo ich mir mit meiner Willensschwäche manchmal selbst eine echte Enttäuschung bin. Er kommt mit mir an seine Ziele. Darauf baue ich. Und das gibt mir Kraft, mir weiterhin fröhlich meine kleinen Ziele zu stecken:

Besser mit dem inneren Schweinehund umgehen

Sicher oft gebremst durch den inneren Schweinehund in mir, der kräftig in die Gegenrichtung an der Leine zerrt. Aber Leckerli will ich ihm nicht auch noch geben, sondern weiter Liebe üben, mit der ich mich von Christus geliebt weiß - dem wohnt Segen inne.

Mein Haustier, der innere Schweinehund, der bleibt sicher trotzdem, solange ich lebe. Aber ich kann viel besser mit ihm umgehen und sogar über ihn schmunzeln.
 

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