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Glauben in Freiheit leben
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Glauben in Freiheit leben

Ingo Schütz
Ein Beitrag von Ingo Schütz, Evangelischer Pfarrer, Oberursel-Bommersheim
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Es ist nicht selbstverständlich, seinen Glauben frei zu leben. Nicht überall auf der Welt. Ein Mann, der etwas für Menschen getan hat, die unfrei leben und keinen Zugang haben zu Informationen über Religion, war Bruder Andrew aus den Niederlanden.

Der "Schmuggler Gottes"

Man nannte ihn auch „Schmuggler Gottes“, weil er Bibeln schmuggelte. Ganz besonders lagen ihm Menschen am Herz, die in der Zeit des Eisernen Vorhangs im Ostblock lebten und keinen Zugang zu biblischen Schriften hatten. Er wollte, dass jede und jeder sich selbst ein Bild von der Botschaft der Liebe Gottes machen kann. Dazu braucht man ja die Texte. Und deshalb schmuggelte Bruder Andrew Bibeln in diese Länder, auch nach China. Einmal waren es sage und schreibe eine Million Exemplare, die er mit einem großen Schiff heimlich, bei Nacht und Nebel, nach China einführte.

"Open Doors" hilft verfolgten Christen weltweit

Durch die Arbeit von Bruder Andrew haben mehr Menschen selbst lesen und entscheiden können, was sie als Maßstab und Hoffnung wählen. So hat er das Leben von unzähligen Menschen verändert. Er gründete die Organisation „Open Doors“, offene Türen. Bis heute unterstützt sie verfolgte Christen weltweit. Sie hilft denen, die ihren Glauben heimlich leben müssen, und setzt sich nach Kräften für sie ein, wo sie unterdrückt werden.  

Seinen Glauben leben, trotz Bedrohung

Ich bin von Bruder Andrew und seinen Helfern beeindruckt. Auch davon, wie attraktiv der christliche Glauben in Ländern wie China, Iran und Nordkorea ist. Obwohl es die Menschen dort viel kostet, ist ihnen das Leben mit Jesus und in einer Gemeinde extrem wichtig. Wenig davon kann nach außen dringen. Doch es zeigt, welche starke Stütze der Glaube für sie ist.

Ob ich selbst so viel dafür riskieren würde? Ich weiß es nicht. Aber ich lerne bewusster zu schätzen, was für ein Glück es ist, dass Menschen hier frei glauben können - oder auch nicht. Das wurde in Europa in früheren Jahrhunderten erkämpft. Das erhoffe ich für alle Menschen: Sie sollen ohne Angst und frei ihre Überzeugungen und ihren Glauben leben.   

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