Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Miteinander neu anfangen
Bild: pixabay

Miteinander neu anfangen

Christoph Hartmann
Ein Beitrag von Christoph Hartmann, Lehrer und Referent für katholische Schulpastoral
Beitrag anhören:

Nobody is perfect! Das wissen wir alle. Fehler geschehen nun mal. Die Frage ist nur: Wie gehen wir mit den Fehlern um?

Eine der bekanntesten Geschichten aus der Bibel mag uns einen Hinweis geben. Da ist ein junger Mann, der von seinem Vater das Erbe einfordert. Was damals schon dreist klingt, ist bis heute grundsätzlich nicht möglich. Nichtsdestotrotz bekommt der Junge das Erbe ausbezahlt, zieht los, verprasst sein ganzes Geld und landet schließlich - auch aufgrund einer Hungersnot - in der Gosse. Was für ein Drama! Sein Glück, er besinnt sich und merkt, dass sein Verhalten nicht in Ordnung war und seine momentane Situation aussichtslos ist. Mit dieser Einsicht beschließt er umzukehren. Nach Hause zu seinem Vater, bei dem es selbst die Angestellten besser haben, als es ihm gerade in der Gosse ergeht. Die Not scheint so erdrückend zu sein, dass ihn der mögliche Zorn des Vaters nicht davon abhalten kann, schließlich aufzubrechen. 

Vergebung statt Schelte

In Sichtweite zu seinem Heimatort geschieht, womit keiner rechnet. Sein Vater kommt ihm entgegen. Nicht um zu schimpfen, ihm Vorhaltungen zu machen. Nein! Er kommt ihm mit offenen Armen entgegen und nimmt seinen Sohn in den Arm. Der Sohn kann gerade noch anmerken, dass er nicht mehr Sohn, sondern Angestellter sein möchte. Doch der Vater schaut auf das Herz des Jungen. Er spürt die Schmach, die in der Heimkehr seines verlorenen Sohnes zum Ausdruck kommt. Er muss nichts sagen. Sein liebendes Herz spürt das. Der Vater freut sich über die Rückkehr seines Sohnes und schenkt ihm einen Neuanfang!

Soweit die Erzählung vom verlorenen Sohn oder wie sie auch heißt vom barmherzigen Vater. Im übertragenen Sinn zeigt die Erzählung, wie Gott mit meinen Fehlern umgeht. Und das gefällt mir!

Möglichkeit zum Neuanfang

Bevor mich die Lasten meiner Fehler erdrücken, darf ich sie vor Gott bringen. Denn er belohnt meine Umkehr mit Vergebung und der Möglichkeit zu einem Neuanfang. Diese Erfahrung des Neuanfangs wünsche ich uns allen. Dass wir uns auf die Frohe Botschaft besinnen, immer wieder umkehren und mit Christus in unserer Mitte neu beginnen. Das ist der Maßstab für alle, denen die Botschaft Jesu ein Ansporn ist. In Politik, Gesellschaft und natürlich auch in Kirche.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren