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Asche auf mein Haupt
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Asche auf mein Haupt

Ute Klewitz
Ein Beitrag von Ute Klewitz, Pastoralreferentin, Mentorin für Lehramtsstudierende mit dem Fach Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
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„Asche auf mein Haupt“: Diese Redewendung ist für mich mit dem heutigen Aschermittwoch verbunden. Für mich hat dieser Aschermittwoch früher über viele Jahre mit einem Gottesdienst früh morgens begonnen, und dort hab` ich ein Aschekreuz auf die Stirn bekommen.

Das hat mir nicht gefallen

Das ist für mich als Jugendliche ganz schrecklich gewesen. Morgens früh, noch halb am Schlafen, bin ich in der Kirche gewesen, und gerade frisch gewaschen, wurde mein Gesicht mit Asche beschmiert. Das hat mir nicht gefallen. 

Im Theologiestudium habe ich dann damit aufgehört, am Aschermittwoch Gottesdienste zu besuchen. Aber die Zeit, die mit diesem Aschermittwochsgottesdienst und dem Aschenkreuz beginnt, war und ist mir immer noch wichtig.

Eine Zeit der Reinigung

40 Tage bis Ostern, in denen ich mich ab und zu zurückziehe, über mich nachdenke, auch über Fehler, Dinge, mit denen ich anderen weh getan habe. Ja, das ist eine Zeit der Reinigung für mich.

Gemeinsam mit einer Freundin habe ich dazu unser ganz eigenes Ritual entwickelt: Wir haben uns am Aschermittwoch getroffen und all unsere belastenden Gedanken und Erfahrungen auf Zettel geschrieben und diese dann gemeinsam verbrannt. Diese Asche hat dann jede von uns in ein Kästchen getan.

Ein sterblicher Mensch mit Fehlern

Der Start heute in die Fastenzeit ist bis heute für mich ein Tag, an dem ich an diese Asche denke und mich daran erinnere: Ich bin ein sterblicher Mensch mit Fehlern.

An Ostern haben wir damals dann mit dieser Asche neu eingepflanzte Frühlingsblumen gedüngt. Ich werde das heute wieder so machen. Das war und ist für mich ein Zeichen von Reinigung und gleichzeitig Neubeginn.

Mein persönliches Ritual

Heute besuche ich eher den Aschermittwoch Gottesdienst am Abend … aber mein persönliches Ritual ist mir ebenso wichtig geblieben.

 

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