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Sprachen lernen
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Sprachen lernen

Verena Maria Kitz
Ein Beitrag von Verena Maria Kitz, Katholische Pastoralreferentin in St. Michael, Zentrum für Trauerseelsorge, Frankfurt
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Mein Französisch-Unterricht in der Schule ist schon lange her. Ich wollte zwar immer irgendwann mal wieder einen Sprachkurs machen, aber ich habe es doch nie gemacht. Dann wollt ich vor kurzem meinen Neffen zum Französischlernen motivieren – und hab selber damit angefangen. Jawohl, im Internet mit einer App; damit übe ich jeden Tag ein bisschen, un petit peu sozusagen.

Um anderen sprachlich entgegenzukommen

Das ist nicht nur gut fürs Gehirn, wie ich gelesen habe. Sondern ich hoffe, ich bin auch irgendwann soweit, dass ich mich auf Französisch ein bisschen besser verständlich machen kann. Nicht nur, um im Urlaub in Frankreich das Essen zu bestellen. Sondern auch, um hierzulande Menschen, die Französisch sprechen, sprachlich entgegenzukommen – viele Menschen aus afrikanischen Ländern höre ich z.B. in der S-Bahn Französisch reden. 

Gott verwirrte ihre Sprache

Die vielen Sprachen auf der Welt, schön, aber fürs Verstehen schwierig: Die Bibel beschreibt das als eine Folge des menschlichen Hochmuts: in der alten Erzählung vom Turmbau zu Babel. Die Menschen wollten mit einem Turmbau ganz hoch hinaus, bis in den Himmel, heißt es da. Sie wollten damit sein wie Gott! Und das geht gründlich daneben. Die Bibel erzählt: Gott verwirrte ihre Sprache, ihre Stadt bekam den Namen Babel, übersetzt „Wirrsal“. Oft wird die Erzählung so vermittelt, dass der eifersüchtige Gott die hochmütigen Menschen bestrafen wollte und ihre Sprache verwirrte, so dass sie sich nicht mehr verstehen.

Wir reden oft aneinander vorbei – auch in derselben Sprache

Aber vermutlich ist es so: Die Geschichte vom Turmbau zu Babel beschreibt einfach, wie unsere Welt ist, so, wie wir sie vorfinden: Wir Menschen reden sehr oft aneinander vorbei, nicht nur wegen der verschiedenen Sprachen. Oft genug auch in derselben Sprache. Einander zu verstehen, heißt nicht nur, dieselben Wörter zu benutzen. Es braucht die Bereitschaft, einander verstehen zu wollen, dem Gegenüber wirklich zuzuhören.

Üben, mein Gegenüber besser zu verstehen

Ich freue mich, wenn ich jeden Tag ein bisschen Französisch dazu lernen kann – das hilft mir bei dieser Sprache. Und es erinnert mich daran, was ich auch sonst üben will: bereit zu sein, mein Gegenüber verstehen zu wollen, auch auf Deutsch.

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