Von den Sorgen aufblicken
Beim Spazierengehen mit Freunden im Wald haben wir vor allem nach unten geschaut, um nicht zu stolpern. Wir haben über dies und das geredet: Dass es nicht so leicht ist mit den pubertierenden Kindern. Wie teuer die Lebensmittel geworden sind. Der Krieg in der Ukraine.
Genau hinhören und hinschauen
Bis einer aus der Gruppe ruft: „Hört ihr das? Bleibt mal stehen!“ Wir halten an und horchen. Plötzlich hören wir Dinge, die wir während des lauten Gesprächs nicht wahrgenommen hatten: Ein Motorflugzeug brummt über uns. Auf der Landstraße fährt ein Auto vorbei. Vögel zwitschern in den Ästen. Ein Hund bellt vom Bauernhof her. Aber mein Bekannter meint ein anderes Geräusch: Es klopft an einem Baum. „Hört ihr den Specht? Das ist ein Schwarzspecht. Ihr könnt ihn auch sehen. Dort drüben.“ Wir stehen im Wald und schauen nach oben. Der Freund erklärt: „Das ist ein Männchen. Am Kopf trägt er einen roten Scheitel. Er klopft an die Rinde und sucht nach Insekten und Larven. Von denen ernährt er sich.“
Nicht nur die Sorgen vor Augen haben
Einer sagt auf den Rückweg: Wie schön! Was man alles im Wald entdecken kann, wenn man innehält. Den Blick verändert und für einen Moment die sorgenbeladenen Themen vergisst.
Das hat Jesus gemeint, als er sinngemäß gesagt hat: „Denkt nicht immer über das nach, was euch nur Sorgen macht. Schaut nicht nur nach unten auf euren Weg, sondern auch auf das, was am Wegrand blüht. Und schaut auch mal nach oben. Seht euch die Vögel dort an. Sie leben ganz sorglos, weil sie von einem liebevollen Schöpfer versorgt werden.“
Sich vom unbekümmerten Leben anstecken lassen
Ich nehm‘ mir das vor: Mehr innehalten. Hinhören, welche Stimmen noch zu hören sind. Nach oben schauen, wenn ich Vögel höre. Und mich anstecken lassen von ihnen und ihrem unbekümmerten Leben.
