Bon Jovi: It’s My Life
Songtext: Bon Jovi - It´s my life
Auch berühmte Popstars haben nicht die Freiheit, immer zu tun, was sie wollen. Jon Bon Jovi hat das bitter erlebt. Die Hits von Bon Jovi mit seiner Band in den achtziger und neunziger Jahren waren super. Seine Lieder gingen rund um den Globus. Sie handelten von Liebe, auch von enttäuschter, vom Durchstarten voller Power. Sie trafen das Lebensgefühl so vieler Menschen.
Bon Jovi sucht nach neuen Songs und Stil
Aber dann ein Break, ein Loch. Man könnte vornehm sagen: eine Schaffenspause.
In dieser Zeit fühlt Jon Bon Jovi wie die riesigen Erwartungen, die auf ihm lasten, seinen Geist und seine Kreativität fesseln. Diese unbändig freie Musik in ihm ist über Jahre wie eingesperrt. Natürlich trifft er sich mit den Leuten seiner Band. Sie versuchen etwas Neues zu machen. Und immer wiederprobiert er auch etwas Anderes auf seiner Gitarre aus.
Aber da ist zugleich auch die Angst, zu enttäuschen. Nicht wieder anzuknüpfen an die tollen Erfolge. Nur noch mit den alten Songs auf der Bühne stehen zu können, wie so viele andere Rockstars vor ihm.
Er findet Anregungen bei Frank Sinatra
Jon Bon Jovi sucht nach Antworten. Und er findet eine bei Frank Sinatra. Der berühmte Satz aus dessen uraltem Song: „I did it my way“. Sinatra hat das gesungen und so gelebt, nachdem er ein Kinoheld geworden war.
Ja, sagt sich Jon Bon Jovi, genau. Ich habe diese Musik in mir, es ist meine Musik. Und ich mache sie. Denn es ist mein Leben, das ich leben will und muss.
Bon Jovis neuer Song landet erstmal in der Schublade
Bon Jovi schreibt diesen Song und: Es kommt, was er befürchtet hat. Seine Bandmitglieder winken ab. Wer zur Hölle ist Frank Sinatra, fragen sie. (Richie Sambora) Was willst du mit diesen ollen Kamellen, die eh keiner mehr kennt? Der Song landet erstmal in der Schublade. Als es nach dem Millenium, im neuen Jahrtausend, mit der Band von Bon Jovi unbedingt wieder weitergehen soll entsteht das Album Crush.
Im Jahr 2000 wird der Song dann zum Erfolgshit
Aber irgendwie fehlt was, ein Song zur Auskopplung, ein Reißer. Und dann erinnern sie sich an dieses Lied, das Jon geschrieben hat. Sie spielen es direkt ein im Studio, nachdem sie alle anderen Songs schon aufgenommen haben. Und es wird ein im Jahr 2000 ein Erfolg.
Aufrecht stehen, wenn man gefordert wird, sich nicht beugen, nicht zerbrechen, nicht klein beigeben – das hat Jon jetzt begriffen. Er lässt die Jahre voller Selbstzweifel hinter sich. Jon Bon Jovi hat den Song geschrieben und ihn einfach für sich behalten. Bis es soweit war.
Was Freiheit bedeutet
Nach drei Jahren in der Schublade hat er ihn rausgeholt und produziert, obwohl die anderen ihn nicht gut fanden. Das ist Freiheit: zu dem stehen, was in einem steckt, was einem wichtig ist. Es zu machen, auch wenn man dafür erstmal keinen Applaus erntet.
Damit hat Jon Bon Jovi viele ermutigt. Leute wie du und ich. In seinem Song geht es um Tommy und Gina. Sie haben auch nicht aufgegeben.
Was Tommy und Gina auszeichnet
Das ist für diejenigen, die ihrer Überzeugung treu geblieben sind. Für Tommy und Gina, die nie aufgegeben haben. Morgen wird es noch schwieriger, täusch dich da bloß nicht. Das Glück kommt nicht zufällig, du musst deine eigenen Schlupflöcher finden.“
Tommy und Gina – Bon Jovi-Fans kennen die beiden. Sie tauchen von Anfang an in den Songs der Band auf. Erst als zwei junge Leute, die sich verlieben, dann als junges Paar und jetzt als Erwachsene. Der Song macht Leuten wie diesen beiden Mut, zum eigenen Leben zu stehen. Auch in schwierigen Zeiten.
In den Beiden sich wiederfinden
Ich erkenne mich da wieder. Als ich älter wurde, kam mir auch manchmal die Zuversicht abhanden. Wenn es im Alltag einfach schwer war. Zum Beispiel als nach meiner Scheidung das Geld knapp wurde und es im Beruf nicht so weiterging, wie gedacht.
Jon Bon Jovi singt nicht nur für Menschen, die in solchen Situationen stecken. Er singt für alle, bei denen es nicht mehr rund läuft. Sie liegen ihn am Herzen.
Die „Jon Bon Jovi Soul Foundation“
Deshalb hat er zusammen mit seiner Frau Dorothea Rose r eine Stiftung gegründet, die „Jon Bon Jovi Soul Foundation“.
In New Jersey, wo die beiden leben, gründeten sie zunächst ein Wohnprojekt für Bedürftige. Inzwischen wurden von der Stiftung mehrere hundert Häuser gebaut. Und die beiden haben ein Restaurant aufgemacht, in dem alle willkommen sind. Jeder bezahlt so viel , wie er kann. Gäste, die es sich leisten können, geben 20 Dollar, andere weniger. Und wer gar kein Geld hat, kann sich einen Essensgutschein verdienen etwa mit Kellnern, Mitarbeit im Ökogarten oder Spülen. Anderen Freiheit schenken, einen Ausweg aus ganz praktischer Not. Warum er das macht, auch davon singt er in diesem Song.
Das Gute, was mir zuteilwurde, weitergeben
Wie ein Highway, eine Autobahn, die sich nach vorne in weites, offenes Land erstreckt, so ist sein Herz, singt er. Offen für Neues und auch offen für andere. Ich höre darin etwas von der Freiheit, die Gott den Menschen schenkt. Ja, ich bin, wie ich bin und versuche, das Gute, das mir geschenkt wurde, so gut zu leben und weiterzugeben, wie möglich. Ganz nach Jesu Gebot: Liebe deinen Nächsten wie DICH selbst.
Wer Ja sagt zu sich selbst, kann auch andere bejahen
Und wenn ich ja sage zu mir selbst, fällt es mir leichter, auch andere zu bejahen, sie zu sehen in ihrer Individualität. Sie bestärken zu einem guten Leben. Und wo sie selbst es nicht schaffen, sie zu unterstützen auf ihrem Weg.
Bon Jovi denkt dabei auch vom Ende her. I ain`t gonna live forever – ich werde nicht ewig leben. Und auch da ist er mit Frank Sinatra unterwegs. Der blickte ja zurück: „I did it my way“ das war so etwas wie seine Lebensbilanz am Ende.
Am Ende des Lebens in Frieden zurückschauen
Zur Endlichkeit gehört doch auch der Wunsch, am Ende in Frieden zurückzuschauen
Keiner denkt ja gerne ans Ende, und ich finde es mutig, das hier anzusprechen. Die eigene Endlichkeit bedenken - genau das gehört auch zum eigenen Leben, das Jon Bon Jovi hierbesingt.
Mir erzählen oft Menschen, wie sie auf ihr Leben zurückblicken. Sie überlegen manchmal, was sie gern anders gemacht hätten.
It`s my life - so leben, wie Gott mich gemacht hat
Eine Frau sagte mir einmal: Ich würde weniger Rücksicht auf andere nehmen. Ich würde weniger drauf geben, was die Nachbarn sagen oder die Familie. Ich würde mehr tun, was mir entspricht.
Ja, denke ich, recht hat sie. Wir sind doch alle unverwechselbar, einzigartig geschaffen. Ich soll nicht sein wie die andern, sondern wie ich, so, wie Gott mich gemacht hat. It’s my life.
Das ist für mich das Schönste an diesem Song.
It‘s my life und ich bin frei, es in die Hand zu nehmen. Ich kann manchmal auch anderen die Hand reichen. Und mir helfen lassen, wenn es nötig ist. Cause it’s my life.