Advent heißt warten
"Advent heißt warten" bricht es aus Friederika in meiner 6. Klasse heraus. Ich habe gefragt, was denn Advent heißt und eigentlich mit der Antwort "Advent heißt Ankunft" gerechnet. Stammt es doch vom lateinischen Wort adventus - Ankunft ab. Daher habe ich auch ziemlich verdutzt geschaut. Friederika meint jedenfalls, sich gleich rechtfertigen zu müssen. Sie sagt mit leicht verzweifelter Stimme: "Ach, Herr Stehling. Das ist doch so klar. Im Advent muss ich immer sooo lange warten, bis endlich Weihnachten ist. Daher heißt Advent auch warten!" Und je länger ich über Friederikas Antwort nachdenke, umso besser finde ich ihre Erklärung.
Advent ist warten auf die Ankunft
Und so gebe ich an meine Schüler weiter: Natürlich heißt Advent von der Wortbedeutung her "Ankunft", aber der Inhalt des Advents ist wirklich das Warten, so wie es Frederika gesagt hat. Zum einen ist der Advent das Warten auf das Weihnachtsfest, an dem wir die Geburt Jesu feiern. Zum anderen ist der Advent aber auch bestimmt von dem Warten auf die Wiederkunft Jesu Christi am Ende der Zeiten. Christen glauben nämlich, dass Jesus Christus einmal wiederkommen wird. Diesen Tag nennen sie "Jüngsten Tag". Meine Schülerinnen und Schüler lauschen mucksmäuschenstill meinen Ausführungen.
Leben als adventliche Menschen
Und einmal in Fahrt gekommen, lege ich nach: Deshalb sollen Christen als adventliche Menschen leben. Das heißt: in wartender Haltung auf das Kommen Jesu hin zu leben. Und das das ganze Leben lang. In den Wochen der Adventszeit aber in ganz besonderer Weise. Für mich heißt das ganz konkret: Mein Leben nach dem Wort Jesu auszurichten. In Liebe zu Gott, meinen Mitmenschen und zu mir selbst zu leben. Friederika hat die Klasse und mich an diesem Morgen daran erinnert, als adventliche Menschen im Warten auf die Ankunft Jesu zu leben. Vielleicht auch ein Anstoß für Sie in den verbleibenden Tagen des Advents bis Weihnachten!
