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Schickt uns Gott "Kurznachrichten"?
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Schickt uns Gott "Kurznachrichten"?

Daniel Stehling
Ein Beitrag von Daniel Stehling, Katholischer Pastoralreferent und Religionslehrer, Fulda
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Aus meinem Leben ist es nicht mehr wegzudenken. Das Handy. Unterwegs mal schnell telefonieren. Über das mobile Internet den Weg navigieren. Und vor allem über die sozialen Medien immer wieder kleine Nachrichten versenden oder empfangen. Ich gebe zu, nicht alles, was ich da so hin und her schicke, ist immer lebensnotwendig. Aber über diese Medien kann ich mit Menschen in Kontakt bleiben, denen ich keine Briefe schreiben oder die ich nicht anrufen würde. So sind diese Kurznachrichten eine gute Gelegenheit zu zeigen, dass ich an diese Menschen denke und dass sie mir wichtig sind.

Gott schickt immer wieder Kurznachrichten

Wenn ich über diese fantastische Möglichkeit unserer Zeit nachdenke, versuche ich als Theologe natürlich auch Gott ins Spiel zu bringen. Gott schickt mir natürlich keine Kurznachrichten auf mein Handy. Aber ich denke, auf andere Art und Weise bekomme ich immer wieder Kurznachrichten von Gott. Er will dadurch immer wieder mit mir in Kontakt treten und zeigen, dass er an mich denkt und mich nicht vergisst. In den Worten der Bibel heißt der Inhalt der Kurznachrichten Gottes: "Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter!" (vgl. Ma 1, 11) In unserer heutigen Sprache meint das: "So wie du bist, bist du von mir geliebt!" Wie empfange ich diese Kurznachrichten? Durch andere Menschen. Konkret durch ein freundliches Lächeln. Oder durch den Dank den sie mir ausdrücken. Durch liebe Worte oder eine anerkennende Geste.

Selbst Kurzmitteilung Gottes für andere sein

Auch ich bin aufgerufen, für andere eine Kurzmitteilung Gottes zu sein. Ihnen durch mein Reden und Tun die Botschaft zu überbringen: "So wie du bist, bist du geliebt!" Gerade jetzt in diesen Adventstagen bieten sich mir da viele Möglichkeiten: In der oft hektischen Vorbereitung auf das Weihnachtsfest nicht aneinander vorbeilaufen, sondern sich für ein Gespräch und gute Worte Zeit nehmen. Oder einem Obdachlosen in der Fußgängerzone nicht nur eine Münze geben, sondern auch ein Lächeln und einige Zeit zum Gespräch schenken. Vieles ist da möglich. Ich nehme mir vor, immer öfter Gottes Kurzmitteilung für andere zu sein!

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