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Ein Friedensapostel
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Ein Friedensapostel

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Heute ist in der Kirche das Fest des Heiligen Andreas. Er war – so lese ich es in der Bibel – ein armer Fischer, der dann zum ersten Apostel Jesu wurde. Später, so erzählt es die Legende, wurde er zu einem großen Missionar. Gestorben ist er an einem X-förmigen Kreuz, das man heute nach ihm als Andreaskreuz bezeichnet.

Wie ist es möglich, dass Christen Krieg gegeneinander führen?

Ich muss daran denken, wie dieser Heilige besonders in Osteuropa verehrt wird. Er ist der wichtigste Heilige der so genannten byzantinischen Kirchen, die meisten davon sind bei uns als orthodoxe Kirchen bekannt. Ich weiß: Er wird heute ganz besonders bei den Christen in der Ukraine und in Russland gefeiert. Wenn ich daran denke, habe ich ein komisches Gefühl. Ich frage mich immer wieder: Wie ist es möglich, dass Christen Krieg gegeneinander führen? Wie kann ein hoher Kirchenvertreter sogar einen Angriffskrieg gegen ein anderes Land gutheißen, wie es der orthodoxe Patriarch von Moskau tut?

Selig, die Frieden stiften

Ich erinnere mich an das, was Jesus den Aposteln – also auch Andreas – bei der Bergpredigt eingeschärft hat. Da sagt er: “Selig, die Frieden stiften” und “Selig, die keine Gewalt anwenden.” (Matthäusevangelium 5,9f.). Die Apostel haben sich daran gehalten. Ich finde: Dann gilt das auch für alle, die diese Apostel verehren.

Wenn wir uns daran halten, was Jesus gesagt hat

Heute Abend denken wir auch in unserer Gemeinde im Gottesdienst an den heiligen Andreas. Da werde ich besonders für den Frieden beten. Denn ich gebe die Hoffnung nicht auf: Wenn Christen überall auf der Welt ernst nehmen, was Jesus ihnen gesagt hat, dann wird es Frieden geben. Der Apostel Andreas hat das getan und ich hoffe: Alle, die ihn in Russland und in der Ukraine verehren, machen es ihm nach. Darum bitte ich: “Heiliger Andreas, bitte für uns und den Frieden in Osteuropa!”

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