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Halloween
Bild: pixabay

Halloween

Judith Vonderau
Ein Beitrag von Judith Vonderau, Katholische Autorin bei "kirche im hr", Bad Orb
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Heute ist der 31. Oktober und somit ist heute Halloween – der Abend vor dem christlichen Fest Allerheiligen. Halloween hat eine lange Geschichte und geht bis in die keltische Zeit zurück. Wie es so oft bei christlichen Festen der Fall ist, vermischten sich im Laufe der Jahrhunderte unterschiedliche kulturelle und religiöse Vorstellungen und Deutungen. Nicht-christliche Feste wurden vom Christentum übernommen und neu interpretiert.

Schwelle zwischen den Welten

Halloween markiert das Ende des Sommers und den Beginn der dunklen Jahreszeit. Die Kelten glaubten, dass in dieser Nacht die Verstorbenen aus der Welt der Toten in die Welt der Lebenden kommen. Sie sahen hier nicht nur eine Schwelle zwischen heller und dunkler Jahreszeit, sondern auch eine Schwelle zwischen den beiden Welten von Leben und Tod. Was eigentlich getrennt ist, kann sich in dieser Nacht begegnen.

Die Begegnung mit den Toten wurde als bedrohlich empfunden. Als etwas, worauf man vorbereitet sein muss, etwas, wovor man sich schützen muss. Für diesen Schutz trafen die Kelten Vorbereitungen: Sie entzündeten Feuer, legten Speisen auf die Gräber und machten sich durch Verkleidungen unkenntlich.

Umgang mit der Angst

Heute schauen wir ganz anders auf Halloween. Die Angst vor einer Begegnung mit den Verstorbenen spielt wohl keine so große Rolle mehr. Und obwohl meine Sicht auf die Nacht vor Allerheiligen so ganz anders ist als die der Kelten, nehme ich doch einen Gedanken aus der keltischen Glaubenswelt mit: Es ist der Umgang mit Dingen, die mir Angst machen und meine Haltung dazu.

Ich kann schauen, was mir in dieser Situation hilft, wie ich mich auf sie einstellen kann, mir Hilfe suchen und Kraftquellen.

Kurz gesagt: Ich kann aktiv sein und etwas tun. Allein dieses Ins-Tun-Kommen gibt mir das Gefühl, selbstwirksam zu sein, stark zu sein und nicht alles hinnehmen zu müssen. Es kann mir das Gefühl geben, meinen Beitrag zum Geschehen geleistet zu haben und damit alles getan zu haben, was möglich ist. Und dann kann ich den nächsten Schritt gehen: Ich darf meine Sorgen und Ängste loslassen, weil ich weiß: Ich habe alles getan, was in meiner Macht steht. Ich habe die Sache selbst in die Hand genommen. Wie die Kelten.

Welche Haltung haben Sie? In welchen Situationen nehmen Sie ihr Leben selbst in die Hand?

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