Den Augenblick einfangen
Mein Freund Peter ist Hobbyfotograf. Gerade arbeitet er an einem Vogelkalender für das nächste Jahr. Vögel fotografiert er am liebsten: Das Rotkehlchen auf dem Ast, den Mauersegler im Flug oder den Feldsperling in der Heckenrose.
Die Kamera liegt immer griffbereit auf dem Wohnzimmertisch. Denn Vögel sind keine Models, die stillsitzen, bis das perfekte Foto geschossen ist. Es braucht Geduld, aber auch das Glück, zur rechten Zeit am rechten Ort die Kamera zur Hand zu haben.
Das richtige Timing
Für ein perfektes Vogelfoto kommt alles auf das richtige Timing an. Der Zeitpunkt muss stimmen. Den muss man erkennen. Und dann bereit sein zum Handeln.
Besondere Augenblicke wahrnehmen. Gelegenheiten nicht verstreichen lassen. Die Gunst der Stunde nutzen. Das gilt auch in anderen Momenten des Lebens.
Lass den Moment nicht ungenutzt verstreichen!
So verstehe ich den Apostel Paulus, wenn er in der Bibel schreibt: "Kauft die Zeit aus!" (Epheser 5,16) Lasst den Moment, den Gott schenkt, nicht ungenutzt verstreichen.
So ein besonderer Moment ist für mich der Morgen, das Aufwachen. Der Tag beginnt. Ein neuer Anfang. Ich halte einen Moment inne und mache mir bewusst: Ich atme. Ich lebe. Ich bin da.
Und Gott ist auch da. Danke, Gott, für den neuen Tag! Danke, Gott, für den Sonntag!
Start in den Tag
Nicht immer gelingt es mir, so in den Tag zu starten. Denn schnell drehen sich meine Gedanken um das, was in der neuen Arbeitswoche auf mich wartet oder was mir Sorgen macht.
Dann ist der besondere Augenblick vorbei. Verflogen wie der Vogel, der eben noch auf dem Ast gesessen und sein Morgenlied gesungen hat. Der Alltag hat mich eingeholt.
Aber ich trage das Bild im Herzen: Auch dieser Tag heute ist ein Geschenk – von Gott. Das nehme ich mit in den neuen Tag.