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Wie rede ich mit Kindern über den Krieg?
Getty Images / ridvan celik

Wie rede ich mit Kindern über den Krieg?

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Beim Spielen fragt mein kleiner Neffe ganz unvermittelt: "Warum macht Gott nicht, dass der Krieg aufhört? Der könnte das doch, oder?" Ich komme ins Stocken.

Natürlich könnte Gott das. Natürlich will Gott nicht, dass wir einander töten. Ganz sicher nicht. Manchmal wünsche ich mir, Gott würde ein Machtwort sprechen.

Und wenn das nicht hilft, dann eben dreinschlagen und dem Bösen seine Grenzen aufzeigen. Gott als Weltpolizei, die für Ruhe und Ordnung sorgt. Das wäre gut. Aber so einfach ist es eben nicht.

"Warum macht Gott nicht, dass der Krieg aufhört?"

Ich sage meinem Neffen: Menschen sind böse zueinander und gehen aufeinander los – immer wieder. Auch Gott ist entsetzt darüber. Warum Gott der Gewalt und dem Morden kein Ende setzt, kann ich dir auch nicht erklären. Ich schlage meinem Neffen vor: Lass uns Gott sagen, dass wir ratlos sind und traurig.

Wir setzen uns an den Wohnzimmertisch, zünden eine Kerze an und beten: "Lieber Gott, warum sind manche so böse? Bitte mach, dass die Menschen mit dem Krieg aufhören – in der Ukraine und überall. Hilf uns, dass wir gut miteinander auskommen und in Frieden leben. Amen."

Und was machen wir nach dem Beten?

"Und was machen wir jetzt?", fragt mein Neffe. Wir überlegen, und er hat eine Idee: "Wir könnten den Kindern aus der Ukraine etwas schenken. Dann wissen sie, wir haben an sie gedacht." "Gute Idee", sage ich. Und schon rennt er los in sein Zimmer und trennt sich von einem seiner Kuscheltiere. Das legen wir in einen Karton und bringen es am nächsten Tag zur Sammelstelle bei der Diakonie.

Solidarität zeigen, Nächstenliebe und Barmherzigkeit sind keine Lösung für den Krieg, aber ein Anfang. Sie machen Hoffnung. Geben Mut: Am Ende wird die Menschlichkeit die Oberhand behalten. Dafür sorgt Gott. Ganz sicher!

 

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