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Gastfreundschaft
pixabay / Katja S. Verhoeven

Gastfreundschaft

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Wir haben zu Hause ein Gästebuch. In einem Gästebuch zu blättern, ist genauso schön wie in einem Fotoalbum. Ab und zu nehmen wir es zur Hand und erinnern uns an unbeschwerte Abende und tiefgründige Begegnungen.

Meine Frau und ich laden gerne Gäste ein. Es macht uns Spaß, den Tisch schön zu decken und für andere zu kochen. Aber es muss nicht immer ein aufwändiges Essen sein. Manchmal bestellen wir einfach eine Pizza und öffnen eine Flasche Wein.

Was macht Gastfreundschaft aus?

Denn bei Gastfreundschaft geht es ja um mehr als um das Essen. Die Gäste sollen sich bei uns willkommen- und wohlfühlen. Und wir freuen uns, wenn es ihnen gefallen hat und sie für den gelungenen Abend einen Dank ins Gästebuch schreiben.

Beides steckt für mich in dem Wort "Gastfreundschaft". Der Gastgeber schätzt es, dass die Gäste gekommen sind. Und die Gäste schätzen es, dass der Gastgeber sich um ihr Wohl kümmert. So funktioniert Freundschaft – sie beruht auf Gegenseitigkeit.

"Nehmt euch Zeit füreinander!"

In der Bibel schreibt der Apostel Paulus: "Seid jederzeit gastfreundlich!" (Römer 12,9-13) Ich höre da auch diese doppelte Bedeutung von Gastfreundschaft: Nehmt euch Zeit füreinander. Nehmt einander wahr. Seid freundlich zueinander. Erspürt, was der jeweils andere braucht und was ihm guttut – als Gast und als Gastgeber.

Gastfreundschaft wird dort zum Segen für die Gäste wie für den Gastgeber, wo wir aufeinander eingehen, Interesse zeigen und uns einander wertschätzen.

Und ich meine: Das gilt nicht nur im Privaten. Das trifft auch auf das Zusammenleben in der Gesellschaft zu. Wohl darum sagt der Apostel: Ladet gerne Menschen ein und übertrefft euch gegenseitig an Wertschätzung!

 

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