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Der Preis der Freiheit
Bild: Pixabay / Norbert Koch

Der Preis der Freiheit

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Jetzt kommt die kalte Jahreszeit. Diesen Herbst und Winter auch in den Kirchen. Viele Gemeinden können nicht mehr bezahlen, was Gas und Strom jetzt kosten (ntv.de).

Und je größer eine Kirche ist, desto teurer wird alles. Da heißt es: Sparen, viel sparen. Kirchen müssen oft kalt bleiben; oder die Gottesdienste sind im Gemeindehaus. Wir zahlen einen Preis dafür, dass wir uns gegen Krieg und Gewalt aus Russland wehren. Wir müssen diesen Preis zahlen, finde ich. Er gehört zu unserer Freiheit. Ich möchte nicht mundtot gemacht werden oder in Gefängnissen verschwinden wie viele in Russland.

Man kann auch im Kalten beten. Und muss keine Stunde Gottesdienst feiern; es geht auch kürzer. Beten ist keine Sache von langen Sätze. Gott geht es nicht um viele Worte, sondern um die richtigen, sagt Jesus. Und bittet uns, möglichst nicht zu plappern, sondern einfach zu sagen (Matth 6,7-13): Vater unser im Himmel.

Es muss nicht geheizt sein, wenn wir beten. Wir können beim Beten innerlich warm werden. Weil Beten bedeutet: Wir sind nicht allein auf der Welt. Wir sind dem Leben nicht ausgeliefert. Wir können uns Mäntel, dicke Schuhe und eine warme Decke in die Kirchen mitbringen, vielleicht ein wenig singen und dann gemeinsam kraftvoll sagen: Dein Wille geschehe - wie im Himmel so auf Erden. Gott will freie Menschen. Bei uns und in der Ukraine. Und wenn wir etwas für die Freiheit tun können, tun wir es gerne.
 

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