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Von Gott „eingestellt“
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Von Gott „eingestellt“

Marcus Vogler
Ein Beitrag von Marcus Vogler, Leitender katholischer Pfarrer der Pfarrei St. Bonifatius Amöneburger Land
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Firmen und Chefs in allen Berufsbranchen suchen Mitarbeiter, die motiviert und engagiert sind. Gefragt sind ehrliche und zuverlässige Menschen. Kaum jemand würde Mitarbeiter einstellen, die wegen ihres früheren Berufes in einem schlechten Ruf stehen oder sogar von anderen verachtet und gemieden werden.

Jesus überrascht

Ich finde es erstaunlich: Jesus tut genau das. Er ruft in sein Team einen nicht angesehenen und in Verruf geratenen Zöllner mit dem Namen Matthäus. Seinen Gedenktag feiert die katholische Kirche heute. Zollpächter gehörten gesellschaftlich zur Zeit Jesu zur reichen Oberschicht. Sie waren aber im Volk unbeliebt und hatten kein Ansehen, da sie überhöhte Zölle festsetzten und die Überschüsse in die eigene Tasche wirtschafteten. Genau einen solchen Zöllner mit dem Namen Matthäus ruft Jesus in seine Nachfolge. Matthäus zählt sogar zu den 12 Aposteln.

Mit Ecken und Kanten

Das macht mir persönlich Mut. Ich muss nicht erst ein tadelloses Leben führen, alle Gebote und Gesetze Gottes erfüllen, um zum Freundeskreis Jesu zu gehören. Ich bin von Gott geliebt und gewollt mit meinen Ecken und Kanten und auch mit den dunklen Seiten in meinem Leben. Das, was für Gott entscheidend ist, ist ein offenes Herz, das bereit ist, IHN und die Menschen zu lieben. Das reicht aus, damit mich Jesus zu seinen Freunden zählt.

Fehler in den Griff bekommen

Matthäus hat sein Leben geändert, weil er spüren durfte: Gottes Liebe ist größer als Reichtum. Für mich persönlich ist das eine sehr mutmachende Berufungsgeschichte: Wenn ich mich in meinem Leben auf Gott einlasse und IHM mein Herz schenke, kann ich mit meinen Fehlern leben lernen und sie mit Gottes Hilfe auch in den Griff bekommen oder sogar abstellen.

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