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Das ist ungerecht! – oder?
Bild: pexels/tara winstead

Das ist ungerecht! – oder?

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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Grundschule. 

Eine Lehrkraft hat mir einen Beutel mit Süßigkeiten gegeben, ich soll sie verteilen.
Es sind unterschiedliche Süßigkeiten darin.
Ich verteile, so gut ich kann.
Nicht alles ist für alle geeignet, es gibt Unverträglichkeiten und Speiseregeln zu beachten.

„Das ist ungerecht!“

Manche Päckchen sind etwas größer als andere.
Nicht lange, da fühlt sich der Erste benachteiligt. „Das ist ungerecht!“, schreit er.
„Aber ihr habt doch alle etwas bekommen“, wende ich ein. „Warum freut ihr euch nicht darüber und schaut stattdessen nur neidisch auf das, was andere haben?“

Ein Gleichnis Jesu: Die Arbeiter im Weinberg

Ich erinnere mich an die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg und erzähle sie den Kindern. 
Die Geschichte stammt von Jesus (Die Bibel, Neues Testament, Das Evangelium nach Matthäus, Kap. 20, Verse 1-16). 
Da stellt einer morgens Tagelöhner zum Arbeiten ein.
Als Bezahlung vereinbaren sie eine Summe, die man braucht, um am Tag gut über die Runden zu kommen.
Weil es viel Arbeit ist, stellt er mittags und nachmittags noch mehr Leute ein.

Alle bekommen den gleichen Lohn

Und am Abend bekommen alle den gleichen Lohn.
Auch da schreien einige: „Das ist ungerecht! Wir haben den ganzen Tag in der Hitze geschuftet und unser Bestes gegeben. Andere sind erst eine Stunde vor Arbeitsende eingetroffen. Liegt es nicht auf der Hand, dass denen weniger zusteht als uns?“

Eine andere Vorstellung von Gerechtigkeit

Aber Jesus hat eine andere Vorstellung von Gerechtigkeit.
Unsere greift ihm zu kurz.
Denn jeder und jede soll am Ende des Tages das haben, was er oder sie braucht.
Die seit morgens gearbeitet haben, haben ja bekommen, was vereinbart war.
Warum sind sie neidisch, wenn auch die Anderen abends ihren Kindern Essen auf den Tisch stellen können?
Heute Abend reicht es für alle. So ist Gott gerecht.

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