
Das Böse überwinden
„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“
(Der Brief des Paulus an die Christengemeinde in Rom, Kap. 12, Vers 21)
Meine Nichte hat diesen Bibelvers zu ihrem Konfirmationsspruch auserkoren.
Ich als Patentante hatte die Aufgabe, ihn auf ihre Konfirmationskerze zu bringen.
Zeit zum Nachdenken für mich.
Ein tiefgründiger Ratschlag
Ein tiefgründiger Ratschlag ist das.
Bekämpfe ich das Böse mit seinen eigenen Mitteln, dann gerate ich selbst auf die Seite des Bösen.
Also: Überwinde das Böse mit Gutem. Lass dich nicht vom Bösen überwinden.
Überwinde das Böse mit Gutem?
Klingt logisch. Aber ich denke an den Krieg.
„Überwinde das Böse mit Gutem“ – Sollen sich die Menschen überrollen lassen und den Aggressoren noch Gutes tun? Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine wird darüber diskutiert.
Paulus hat jeden Einzelnen im Blick
Ich glaube, Paulus hatte hier den einzelnen Menschen im Blick. Sein Vorbild war Jesus. Wie er hat auch Paulus sich nicht gewehrt, als man ihn festnahm und verurteilte.
Was hätte er getan, wenn von ihm noch Andere abhängig gewesen wären? Familie, Kinder?
Darüber könnte man lange spekulieren. Es bringt aber nicht weiter.
Sich täglich neu in diesen Ratschlag einüben
Paulus rät, sich ganz alltäglich in diesen Ratschlag einzuüben.
Jeden Tag neu versuchen, nicht Böses mit Bösem zu vergelten, sondern das Gute zu tun.
Wenn mich einer patzig anspricht, freundlich bleiben.
Wer weiß, worüber der sich vorher geärgert hat?
Mit Freundlichkeit kann ich seine Laune vielleicht wieder bessern, und allen ist gedient.
Ich muss mir ja nicht alles gefallen lassen, aber freundlich bleiben.
Wenn ich damit Konflikte entschärfen kann, dann habe ich die Welt etwas friedlicher gemacht.
„Überwinde das Böse mit Gutem!“
Ich wünsche meiner Nichte und uns allen viel Mut und Phantasie dazu.