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Weniger Dinge besitzen
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Weniger Dinge besitzen

Beate Hirt
Ein Beitrag von Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim hr, Frankfurt
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Es sind einfach zu viele Dinge, die ich besitze. Jetzt im Sommerurlaub hab ich mir wieder einmal vorgenommen, auszumisten: im Kleiderschrank, Bücherregal, und vor allem: im Keller. Überall ist es eng geworden, die Kleiderbügel passen kaum noch in den Schrank, im Bücherregal steht fast alles in zweiter Reihe – und der Keller, ohje, da komme ich kaum noch rein. Also hab ich angefangen, Dinge auszusortieren. 

Das ist ein gutes Gefühl

Werd ich dieses T-Shirt wirklich noch mal anziehen? Oder: Werd ich diesen Krimi ein zweites Mal lesen? Vermutlich nein. Also: Stoffbeutel füllen für den Kleidercontainer oder für Oxfam, die weltweite Hilfsorganisation, die in Gebrauchtwarenläden Sachen für einen guten Zweck weiterverkauft. Ein bisschen was bin ich so schon losgeworden. Und das ist ein gutes Gefühl. 

Mancher sagt ja: Besitz macht glücklich. Aber zu viel Besitz, find ich, macht oft auch unglücklich. Denn der Besitz besitzt uns ja auch. Er muss verwaltet, sortiert, in Schuss gehalten werden. Und mich kostet er zum Beispiel auch Zeit beim Suchen. Vor lauter Kleidung und Büchern find ich oft gerade das nicht, was ich aktuell brauche. 

Brauche ich das wirklich?

Mich erleichtert es, mich von Besitz zu trennen. Erleichternd ist es im besten Sinn: Ich fühl mich leichter. Dieses gute Gefühl inspiriert mich auch dazu, mir weniger neuen Besitz zuzulegen. Ich überlege jetzt öfter schon beim Kaufen: Brauch ich das wirklich? Und kann ich das Buch vielleicht auch bei einer Freundin ausleihen? Dinge teilen statt besitzen: Das ist ja auch unter jungen Leuten sehr in Mode, und ich find das klasse. 

„Nehmt nicht so viel mit!“ (vgl. Markus-Evangelium 6,8) Das hat Jesus einmal gesagt. Mit leichtem Gepäck, das wusste auch er schon, lässt es sich leichter durchs Leben gehen.

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