Müllsammeln am Rhein
Es war in der Zeit des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020. Ich war am Rhein spazieren, wie ich das in Corona-Zeiten oft gemacht hab. Da kam mir ein älterer Herr entgegen. Er hatte eine Müllzange in der Hand und sammelte auf, was am Flussufer so alles herumlag: Papier und Plastik, vor allem auch Zigarettenkippen. Ich hab ihn angesprochen: Das ist ja toll, was Sie da machen. Und er sagte: Ja, ich gehe sowieso spazieren, da kann ich auch nebenbei ein bisschen für Ordnung sorgen.
Vor allem Masken sammle ich
Mich hat das so beeindruckt, dass ich das seitdem auch mache: Müll einsammeln beim Spazierengehn. Ich hab mir im Baumarkt eine ausklappbare Müllzange zugelegt und nehm die oft mit, wenn ich am Fluss unterwegs bin. In den letzten fast zweieinhalb Jahren ist es ja eher noch mehr Müll geworden, der herumliegt. Vor allem Masken sammle ich ein, manchmal zehn, zwanzig Stück in einer halben Stunde. Aber auch Mengen von Zigarettenkippen.
Ich stell mir dann immer vor: All das kann ja ganz schnell im Fluss landen. Und über den Fluss im Meer. Zigarettenkippen sind hoch giftig, eine Kippe kann bis zu 60 Liter Wasser verseuchen. Und der Plastikmüll verursacht in den Ozeanen riesige Müll-Strudel. Der im Pazifik etwa besteht aus drei Millionen Tonnen Plastik, er ist so groß wie ganz Mitteleuropa.
Müllsammeln eine fromme Übung
Klar kann ich mir auch sagen: Was kann ich schon ausrichten gegen so eine gigantische Meeresverschmutzung? Aber dann denk ich: Wenn sich noch mehr Menschen diesem älteren Herrn anschließen würden und an den Flüssen mit Müllzangen unterwegs wären, vielleicht könnten wir doch etwas ausrichten gegen all den Müll.
Für mich ist übrigens Müllsammeln nicht nur Umweltschutz, sondern auch eine fromme Übung. Ich glaube: Gott hat die Welt und die Weltmeere gemacht, und wir Menschen sollen sie bewahren. Wir sollen Flüsse und Meer so schön und sauber erhalten, wie Gott sie gedacht und geschaffen hat.