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Ehrfurcht vor allen Geschöpfen
Bild: Pixabay/Susann Mielke

Ehrfurcht vor allen Geschöpfen

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Quäle nie ein Tier zum Scherz, hat meine Mutter oft zu mir gesagt, denn es fühlt wie du den Schmerz. Als Kind hört man solche Mahnungen nicht gern und sagt schnell Ja ja. Heute bin ich froh, immer rechtzeitig ermahnt worden zu sein. Und finde es richtig, dass einer hart bestraft wird, der sich nicht daran gehalten hat (hessenschau 19.7.22).

Fast drei Jahre muss ein Mann aus der Wetterau ins Gefängnis, erzählt die Hessenschau, weil er in seiner Wohnung Igel und Kaninchen quälte und verhungern ließ. Er kann sich heute nicht erklären, warum er das tat. Es ist von Drogen die Rede und von einer Trennung. Aber eigener Schmerz rechtfertigt ja nicht, anderen Schmerzen zuzufügen.

Tiere sind keine Sache, auch wenn sie im Gesetz so heißen. Tiere sind Geschöpfe Gottes mit Herz und Seele. Oft sind sie treue Partner für Menschen, die sonst einsam oder hilflos wären. Wir können mit Tieren nicht umgehen nach unseren Launen. Wir dürfen auch unseren Ärger nicht an ihnen auslassen. Tiere haben ein Recht auf Schutz, überall.

Menschen sind nicht die Krone der Schöpfung - und wenn, sind wir die Krone der Verantwortung. Nicht die Tiere, sondern wir Menschen werden eines Tages von Gott gefragt: Was habt ihr mit meiner Schöpfung gemacht? Wie habt ihr darin gelebt? Dann möchte ich gerne antworten: Ich habe versucht, ein großes Herz zu haben, Gott; ich wollte Leiden vermeiden und Ehrfurcht haben vor allen deinen Geschöpfen.

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