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Reines Herz und neuer Geist…
Bild: Pixabay/Gerd Altmann

Reines Herz und neuer Geist…

Bernd Spriestersbach
Ein Beitrag von Bernd Spriestersbach, Evangelischer Pfarrer, Fulda
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„Geh mir weg mit dem ‚gesunden Menschenverstand‘. An den glaube ich nicht mehr. Wenn ich mich umschaue: Krieg. Not. Elend. Von Menschen gemacht. Wo ist da der ‚gesunde Menschenverstand‘?“ Energisch widerspreche ich meiner Frau. Wir diskutieren über den Krieg in der Ukraine. Über die Krisen um uns herum. Und wie Lösungen aussehen könnten.

„Wir müssten täglich Lied 230 singen“

Ich setze noch einen drauf: „Wir müssten täglich Lied 230 singen. Und hoffen, dass es passiert.“ Sie schaut mich fragend an. „Ja. Lied 230. Evangelisches Gesangbuch: „Schaffe in mir Gott ein reines Herze und gib mir einen neuen gewissen Geist.“

Das Lied ist ein vertontes Bibelwort (Ps 51,12). Aus einem Bußpsalm stammt es. Der Beter weiß um Versagen und Schuld. Um das Defizit an Liebe, Frieden und Gerechtigkeit in unserem menschlichen Verhalten. Und er glaubt, dass Umkehr möglich ist.  „Schaffe in mir Gott ein reines Herze…“

Es braucht die Erneuerung von Herz und Geist

Ich denke, das braucht es: Die Erneuerung von Herz und Geist. Dazu möge Gott uns bringen: Dass wir mitfühlen. Und vernunftvoll handeln. Wenn Gott mich berührt, wenn ich ergriffen bin, kann’s geschehen. Kann etwas neu werden: Dass ich leben will zur Freude Gottes. Und zum Segen für meine Mitmenschen.

Zeichen, die Mut machen

Das ist meine Hoffnung, die ich immer noch habe. Ich hoffe auf eine bessere Welt. Nächstenliebe und Zuwendung gibt es ja. Die Vielen, die den Ukraine-Flüchtlingen helfen, sie sind für mich ein Zeichen das Mut macht. Da sehe ich etwas von dem neuen Herzen und dem neuen Geist. Vielleicht bewirkt durch Gott.

Gottes Geist verändert Menschen

Und ich bete darum, dass Gott bei manchen Mächtigen dieser Welt Herz und Geist verändert. So, dass der Menschenverstand ‚gesunden’ kann. Und nicht nur bei ihnen. „Schaffe in mir Gott ein reines Herze.“ Das erbitte ich auch für mich.

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