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Apostel Matthias - berufen durch Losglück
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Apostel Matthias - berufen durch Losglück

Daniel Stehling
Ein Beitrag von Daniel Stehling, Katholischer Pastoralreferent und Religionslehrer, Fulda
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Matthias. Seine Karriere als Apostel hat mit dem größten Verrat aller Zeiten zu tun. Nämlich damit, dass Judas Jesus an die jüdische Obrigkeit seiner Zeit verraten hat. Für 30 Silberstücke und mit einem Kuss. So konnte Jesus verhaftet und gefangen genommen werden. Als Judas dann bewusst wurde, was er getan hatte, nahm er sich selbst das Leben. So waren von den zwölf Aposteln nur noch elf übrig.

Nur ein Apostel ist in Deutschland begraben

Um den Kreis der Zwölf wieder zu vervollständigen, schlug die große Stunde des Matthias. Petrus, der Chef der Apostel, rief alle zusammen. Als Kandidaten für die Nachfolge wurden Barsabbas und Matthias aufgestellt. Dann beteten sie. Gott sollte denjenigen bestimmen, der den Kreis der Apostel vervollständigen sollte. Ganz praktisch wurde dann einfach das Los geworfen. Und – das Los fiel auf Matthias. So wurde er durch göttliche Fügung und Losglück in die Schar der Apostel berufen.

Über das Leben des Matthias ist sonst nicht viel bekannt. Nur, dass er schon vor seiner Berufung zum Apostel ein treuer Begleiter Jesu war. Er hat bis nach Ägypten die Frohe Botschaft von Jesus verkündet. Im Jahr 63 nach Christus wurde er mit einem Beil für seinen christlichen Glauben umgebracht. Viel später gelangten seine Gebeine in den Dom von Trier. So ist er der Einzige der Apostel, der sein Grab in Deutschland gefunden hat.

Auch du bist von Gott berufen

Warum erzähle ich Ihnen das? Mich fasziniert die Geschichte der Berufung des Matthias. Sie zeigt mir, dass auch nach dem Tod Jesu und seiner Auferstehung Menschen in den Dienst und die Nachfolge berufen werden. Gott sieht die Menschen mit ihren Fähigkeiten und stellt sie im Leben an die Stellen, wo sie gebraucht werden und wirken können. Und das gilt nicht nur für den Papst, die Bischöfe und die Priester, sondern für alle Menschen. Das Losglück des Apostels Matthias macht mir deutlich: Ich bin von Gott auserwählt und berufen! Was für ein Mut machender Gedanke!

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