Es braucht eine Adresse
Ich radele durch die Felder - vorbei auch an saftig grünen Wiesen. Oben am Waldrand sehe ich ein Reh mit seinem Kitz.
Die Sonne strahlt am Himmel. Ich höre Vögel zwitschern.
Glücksmomente
Es sind Momente wie dieser, in denen ich zutiefst empfinde: Ich bin glücklich - die Welt ist schön. In diesen Momenten kann ich auch alles Elend, alle Kriege oder die nicht enden wollende Pandemie ausblenden und einfach das Hier und Jetzt genießen.
Glücksmomente eines Psalmbeters
So empfindet ganz offenbar auch der Beter aus dem Alten Testament von Psalm 104. Er hat auch einen wunderbaren Moment in der Natur genossen und er schreibt dieses Gebet: "Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter." (Ps 104, 24)
Lehrt Glück loben?
Lehrt Glück loben? - So wie Not beten lehrt?
Nein! Beides ist keine logische Konsequenz bzw. funktioniert nicht automatisch. Ich kann mein Glück auch für mich behalten.
Es braucht eine Adresse
Um für Freude und Glück zu danken oder in Not zu beten, braucht es eine Adresse. Für den Beter des Psalms lautet die Adresse Gott. Sein Glaube ist es, der ihn beten und loben "lehrt".
Für einen der glaubt, wird die wunderbare Natur zu Gottes Schöpfung.
Und deshalb lobt er in einem glücklichen Moment aus vollem Herzen Gott.
Gott - die Adresse für den Psalmbeter
Ich bin froh, durch den Beter an diese Adresse erinnert zu werden.
Ich empfinde wie er: Wenn ich durch die Felder radele und all das Schöne um mich herum sehe, weiß ich: Ich habe das nicht geschaffen. Es wird mir geschenkt. Auch dass ich es in dem Moment als Glück empfinde, ist auch ein Geschenk.
Habe ich eine Adresse, dann lehrt Glück loben
Ja, Recht hat er. Wenn ich die Adresse kenne, lehrt Glück loben, so wie Not beten lehrt. Und deshalb stimme ich in die Worte des Psalmbeters ein: Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.
