Wo Liebe ist, fallen Grenzen
Manche haben einen Mut, da bleibt mir die Luft weg. Zum Beispiel dieser junge Mann aus Thailand (spiegel.de). Vor zwei Jahren hat er geheiratet; eine Frau aus Indien. Und kaum waren sie verheiratet, brach die Pandemie aus. Die beiden waren in ihren Heimatländern und wurden getrennt. Und was macht der Liebende? Er kauft sich ein Schlauchboot, packt ein paar Sachen ein und will von Thailand nach Indien paddeln, ja: paddeln. Das sind 2000 Kilometer. Er schafft es nicht. Das Meer ist zu stark. Hohe Wellen setzen ihm eine Grenze.
Nein, das stimmt nicht. Die Liebe ist grenzenlos. In seinem Herzen. Es geht nicht darum, dass er es nicht geschafft hat, nach Indien zu paddeln. Es geht darum, dass sein Herz es gewollt hat, jede Faser, ohne Zaudern. Mit Boot, Paddel, einer Flasche Wasser und zehn Packungen Nudeln. Das konnte natürlich nicht gut gehen. Er kam 14 Kilometer weit.
Aber sein Herz kam weiter. Es hat jede Welle und jede Grenze überwunden. Die ganze Welt liest nun vom Mut des Mannes - und wie rührend er eingepackt hat für seine Reise. Ein Herz, das liebt, weiß von keiner Grenze. Es weiß etwas anderes: Liebe ist stark. Stärker als Wind und Wellen. Stärker als Pandemie und Krieg. Wo Liebe ist, fallen Grenzen - in Kopf und Herz. Und Menschen tun und fühlen das, was Gott sich von uns wünscht und wozu wir auf der Welt sind: Durch Liebe glücklich zu werden. Es ist ja mein Glück, anderen ein Glück zu sein.