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Die alte Ikone
Bild: Pixabay

Die alte Ikone

Rolf Müller
Ein Beitrag von Rolf Müller, Pastoralreferent Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Frankfurt
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Seit ein paar Tagen steht eine kleine Ikone auf meinem Schreibtisch, sie zeigt Maria mit dem Jesuskind. Sie ist ein Geschenk von einer guten Freundin „Du kannst ja bestimmt was damit anfangen“, hat sie zu mir gesagt. Die Vorderseite der Ikone ist aus dünnem Blech geschmiedet, daraus ist ein Umriss herausgeschnitten, in dem man das Bild sieht. Dargestellt ist Maria, die das kleine Jesuskind auf dem Arm trägt. „Ich habe sie im Keller meiner Eltern gefunden“, hat meine Freundin gesagt, „die ist uralt“.

Das macht sie besonders wertvoll für mich

Und tatsächlich ist das Bild ist schon ganz dunkel und ich weiß auch warum. Vom Kerzenruß, der sich wie ein Schleier auf das Bild gelegt hat. Mir ist klar: Vor dieser Ikone haben schon ganz viele Menschen Kerzen aufgestellt und gebetet. Und gerade das macht sie besonders wertvoll für mich. Welche großen und kleinen Sorgen, was für Bitten und Dankgebete haben die Menschen vor dieser Marienikone Gott schon anvertraut?

„Da kann man am besten beten"

Bei Maria beten viele Leute gern und ich kann das gut verstehen. Als Mutter Jesu hat sie viel im Leben mitgemacht. Von schwierigen Herausforderungen über Jubel bis hin zu tiefer Trauer um ihren toten Sohn. Und dennoch hat sie nie den Glauben verloren und hat ihr Schicksal voll Gottvertrauen getragen. Ich glaube: Genau deswegen fühlen sich Menschen vor Marienbildern und Statuen so wohl und gut aufgehoben. „Da kann man am besten beten“, hat mir mal eine Frau vor der Marienfigur in unserer Pfarrkirche gesagt.

Zuhause einen besonderen Platz bekommen

Ich will das auch wieder öfter tun. Meine kleine Ikone soll bei mir zuhause einen besonderen Platz bekommen. Ich weiß: Bei Maria kann ich alles sagen, was ich auf dem Herzen hab. Ich fühle mich dabei verbunden mit vielen Beterinnen und Betern auf der ganzen Welt, besonders jetzt im Mai. Denn das ist ja der Monat, in dem in der ganzen katholischen Kirche ganz besonders an Maria gedacht wird. Da kommt mir meine kleine Ikone gerade recht.

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