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Sonntag in den weißen Kleidern
Bild: Pixabay

Sonntag in den weißen Kleidern

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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Heute ist „Weißer Sonntag“. Lange Zeit war das der Tag, an dem in katholischen Gemeinden Kinder zur Ersten heiligen Kommunion gegangen sind. Mittlerweile wird wegen Corona an vielen Sonntagen zwischen Ostern und Pfingsten die Erstkommunion gefeiert. An diesem Tag tragen die Mädchen meistens weiße Kleider, und viele meinen, darum heißt der Sonntag eben „Weißer Sonntag“. Ist aber nicht so. Denn der Sonntag heißt eigentlich „der Sonntag in den weißen Gewändern“. Und das kommt daher:

Ganz eng mit Jesus Christus verbunden

In den ersten Jahren der christlichen Kirche wurden in der Osternacht die Taufbewerberinnen und Taufbewerber getauft. Die Taufe wurde so gespendet, dass die Täuflinge in ein großes Wasserbecken untergetaucht wurden. Anschließend brauchten sie trockene Kleider. Und dieses neue Kleid war weiß und sollte ausdrücken: Nun sind sie ganz eng mit Jesus Christus verbunden. Eine Woche später kamen die Neugetauften in ihren weißen Festgewändern zum Gottesdienst.

Im Lauf der Kirchengeschichte ist man immer mehr dazu übergegangen, Kinder gleich nach der Geburt zu taufen, und die Taufe fand auch nicht nur in der Osternacht statt. Aber das weiße Kleid blieb: Es wird nach der Taufe den Kindern als Zeichen ihrer besonderen Verbundenheit mit Jesus Christus angezogen.

Es geht auch um die Taufe

In unserer Gemeinde tragen Mädchen und Jungen seit einigen Jahren zur Feier der Erstkommunion ein festliches weißes Gewand. Das erinnert jede und jeden daran: Ich wurde bei meiner Taufe mit Jesus Christus verbunden. Was er für uns Menschen bedeutet, haben sie in der gemeinsamen Vorbereitungszeit gelernt. Jetzt nehmen sie auch am Abendmahl teil und wachsen damit weiter in die Gemeinschaft aller, die an Jesus glauben, hinein. Am Weißen Sonntag geht es also nicht nur um die Erstkommunion, sondern: um die Taufe.

Mich erinnert der Sonntag heute immer auch daran, dass ich einmal getauft worden bin, dass ich Christ bin.

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