Mit den Psalmen zum Frieden
Heute vor acht Wochen hat der Krieg gegen die Ukraine begonnen. Seither sind die Nachrichtensendungen und die Zeitungen voll von Berichten über diesen Krieg. Ganz schrecklich finde ich die Bilder von hilflosen Menschen, die aus ihrer vertrauten Umgebung geflohen sind, von zerstörten Häusern und Städten. Und dann die Nachrichten von den Massakern, bei denen Zivilisten gefoltert und getötet wurden. Es ist kaum zum Aushalten! Ich fühle mich hilflos. Es macht mich sprachlos. Und es macht mich aggressiv. Darüber erschrecke ich auch: der Gedanke „man sollte dreinschlagen, den Verursacher und seine Helfer aus dem Weg räumen“. Eigentlich will ich doch ein friedvolles Miteinander der Menschen und setze mich nach Kräften dafür ein.
Kannst du nicht Abhilfe schaffen?
Ich muss mich neu ausrichten – spüre ich. Dabei hilft mir, immer wieder meine eigene Hilflosigkeit und auch die aggressive Stimmung in Worte zu bringen. Gut, wenn andere es ebenso tun. Ich fühle mich dann nicht allein, auch wenn wir keine Lösung für die vertrackte Situation haben.
Eine besondere Form, mich auszudrücken, ist das Gebet. Es entlastet mich, wenn ich vor Gott aussprechen kann, wie es mir gerade geht. Dabei helfen mir die Psalmen, die Gebete aus der Bibel. Da haben Menschen sich ähnlich gefühlt. Und sie haben das vor Gott ausgesprochen. Oft haben sie Gott gefragt: „Muss das wirklich sein? Kannst du nicht Abhilfe schaffen?“ Aber nie haben sie um Kraft gebetet, dreinschlagen zu können und damit eine Lösung des Problems herbeizuführen.
"Du wirst uns retten!"
Manchmal merke ich: Am Ende eines Psalms beruhigt sich oft die Stimmung, und das Beten klingt wieder hoffnungsvoller: Gott, ich vertraue auf dich, du wirst uns retten.
Diese Erfahrungen der Menschen damals in den Psalmen machen mir Mut. Ich hoffe darauf: Die vielen Bemühungen um den Frieden werden auch in diesem Krieg erfolgreich sein.
