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Unser kleiner Beitrag zum Frieden
Bild: Pixabay/WiR Pixs

Unser kleiner Beitrag zum Frieden

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Heute will ich noch einmal an Boris aus der Ukraine erinnern. Er war erst Zwangsarbeiter in Deutschland im sogenannten Dritten Reich. Später wurde er in drei verschiedene Konzentrationslager verschleppt. 1945 konnte er befreit werden und ging zurück in seine Heimat, die Stadt Charkiw. Dort wurde er vor zwei Wochen getötet, mit 96 Jahren, von einer russischen Bombe. Es ist entsetzlich. Boris Romantschenko hat Schreckliches erlebt in seiner Jugend - und muss so sterben.

Am liebsten würde ich das alles nicht glauben. Aber ich muss. Ich höre und sehe es ja in den Nachrichten. Auch Bilder von Boris habe ich gesehen. Wie er sich für Frieden einsetzt und noch im hohen Alter Jugendliche ermahnt, nie wieder dürfe so etwas geschehen wie ein Weltkrieg und Lager. Und dann stirbt ausgerechnet er durch eine russische Bombe, die seine Wohnung trifft. Mein Gott, denke ich, was können wir denn tun?

Gegen den Krieg können wir wohl nichts tun; für den Frieden unter uns können wir aber etwas tun. Lasst uns jeden Streit möglichst begraben. Es sollen keine bösen Worte mehr fallen über andere. Wir können einander achten, auch wenn es mal schwerfällt. Es darf keine Gewalt geben, auch nicht als Drohung. Das ist unser kleiner Beitrag zum Frieden - in Familien, Vereinen und der Nachbarschaft. Niemandem Böses zufügen, niemanden bedrohen. Selig sind, die Frieden stiften, sagt Jesus (Matth. 5,9). Ich wünschte, wir alle würden dazugehören.

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