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Gutes tun ohne Hintergedanken
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Gutes tun ohne Hintergedanken

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Jesus hat mal gesagt: „Wer von euch groß sein will, soll den anderen dienen“. Ich bin mir sicher, er hat dabei auch an mich gedacht. Nicht nur an Leute, die berühmt sind oder das Sagen haben.

Jeder will gesehen und anerkannt werden

„Groß sein“ will doch im Grunde jeder. Gesehen werden und anerkannt. Wir tun einiges dafür, dass andere uns beachten. Das ist in Ordnung. Jeder braucht das. Aber ich gerate in Schieflage, wenn ich etwas nur tue, damit ich etwas dafür bekomme – jetzt oder später.

Kann man Dank einklagen?

Da klagt eine Mutter: „All die Jahre habe ich für unseren Jungen gesorgt. Und jetzt ist er aus dem Haus und meldet sich kaum noch.“ Ich kann ihren Schmerz verstehen. Sie fühlt sich zurückgesetzt. Aber hat sie in den vielen Jahren wirklich nur an ihr Kind gedacht, wenn sie jetzt Forderungen stellt und Dank einklagt?

Dem Anderen Gutes tun – nicht um seinetwillen, sondern um meinetwillen

Wie oft tue ich selbst etwas, damit ich etwas fordern kann: Zuwendung, Bestätigung, Ansehen. Das geschieht auch unbewusst. Ich tue dem Anderen Gutes – nicht um seinetwillen, sondern um meinetwillen. Weil ich mich nach Anerkennung sehne. Weil ich mich sonst klein fühle.

"Wer von euch groß sein will, soll den anderen dienen."

"Wer von euch groß sein will, soll den anderen dienen." Jesus hat das gelebt. Ohne Hintergedanken. Er war nicht auf Dank aus. Hat geholfen, nicht damit man ihn lobt, sondern um der Menschen willen. Jesus hat mit Hingabe gedient, sogar mit der Hingabe seines Lebens.

Jesus wusste: Ich muss mir Gottes Liebe nicht verdienen

Er konnte das, weil er sich zutiefst von Gott geliebt wusste. Jesus wusste: Ich muss mir Gottes Liebe nicht verdienen. Ich muss nicht Gutes tun, um angesehen zu werden. Gott sieht mich an.

Ich merke: Es befreit, wenn ich das für mich glauben kann. Dann kann ich anderen nützlich sein, ohne die Angst, zu kurz zu kommen. Ich bin doch längst angesehen und anerkannt.

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