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Ein Teddybär der Hoffnung
Bild: Pixabay/Alexas Fotos

Ein Teddybär der Hoffnung

Michael Becker
Ein Beitrag von Michael Becker, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Manchmal ist Hoffnung winzig. Auch für alle Geflohenen; für die, die alles verloren haben. Wie Maria. Die Achtzigjährige hat bei der großen Flut im letzten Sommer alles verloren. Auch ihr Haus im Ahrtal durfte nicht stehen bleiben. In ihrer neuen Wohnung schaut sie manchmal ins Netzwerk Facebook. Neulich sieht sie da einen Teddy. Er wurde im Schlamm gefunden, gereinigt und fragt jetzt: Zu wem gehöre ich? Maria weiß: Zu mir; das ist mein Teddy. Eine Helferin bringt ihn (focus.de). Jetzt sitzt er neben Maria auf dem Sofa. Sie sagt: Das ist mein Hoffnungsträger.

Manchmal ist Hoffnung so winzig. Aber mit riesiger Wirkung. Da sitzt ja nicht nur ein Teddy neben Maria. Da sitzt ihre Erinnerung, die Kindheit und Jugend. Maria ist nicht mehr nur ein Opfer. Sie ist wieder die Maria, die sie immer war. Eine Frau mit Geschichte.

Hoffnung ist das, was uns trägt. Durch alle Tage und Jahre. Hoffnung lässt nicht zuschanden werden, schreibt der Apostel Paulus (Römer 5,5). Und immer sind es Menschen, auf die wir hoffen. Menschen, die uns beistehen, ihre Hand reichen - also unser Leben lebenswert machen trotz aller Angst und Schmerzen. Jede Hoffnung hat ein Gesicht. Das Gesicht eines Menschen, der zeigt: Ich lasse dich nicht alleine. Alle, die jetzt zu uns fliehen müssen, sollen das sehen; ein Gesicht, das ihnen zeigt: Ich stehe dir bei. Wer das fühlen darf, sagt Danke. Danke, Gott, für jedes Gesicht, das uns Hoffnung schenkt.

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