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Resonanz
Bild: Pixabay/Heung Soon

Resonanz

Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg
Ein Beitrag von Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg, Evangelischer Pfarrer, Issigheim / Bruchköbel
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Für mich gehört zum Singen eine Stimmgabel dazu.
So eine Stimmgabel ist faszinierend.

Wirkungen der Stimmgabel

Der Dirigent schlägt sie an und sie beginnt zu schwingen, dann schwingt der Gegenstand, auf den man sie stellt. Der gibt die Schwingungen an die Luft weiter. Wenn die Luft unsere Ohren erreicht, setzt sie das Trommelfell und die dahinter liegenden kleinen Knöchelchen in Bewegung. Schließlich wird das in einen Nervenimpuls umgewandelt und kommt so als Ton in unserem Gehirn an. Eine Schwingung löst die andere aus.

Alle sind auf einer Wellenlänge

Beim Chor oder Orchester, wenn es gut geht und alle hinhören, dann sind alle Musiker auf der gleichen Wellenlänge. Wundervolle Musik entfaltet sich bloß dadurch, dass einer die Stimmgabel angestoßen hat.

Gott ist auch eine Art Dirigent

Im großen Raum unserer Existenz, unseres Lebens, da glaube ich, dass Gott der ist, von dem die Schwingungen des Lebens ausgehen. Er hat mich geschaffen, er stärkt und begleitet mich. Gott ist sozusagen der Dirigent unseres Lebensorchesters. Gibt den Ton vor. Bei seiner Grundmelodie des Lebens geht es darum, wie wir gut leben können. Deshalb zum Beispiel die zehn Gebote.

Zusammenschwingen mit anderen

Und es geht um das Zusammenschwingen mit anderen, die Gemeinschaft. Es geht um Nächstenliebe und darum, zusammen zu glauben.
Denn der Glaube kommt erst da voll zur Entfaltung, wo er Resonanz findet.
Wir mit Gott auf eine Wellenlänge kommen. Und mit unserem Nächsten.
Dazu braucht es besondere Resonanzräume.

Es braucht die Gemeinschaft der Glaubenden

Die Stimmgabel bloß an mir selbst anstoßen – das funktioniert nicht.
Es braucht für den Glauben besondere Zeiten, Orte und ein besonderes Miteinander. Die Gemeinschaft der Glaubenden.

Die Kirche.
Die gibt es, damit aus meinem kleinen Glauben mehr wird.
Und ich merke: Hier, in meinem Leben, da schwingt viel mehr mit als das, was ich sehen und begreifen kann. Nämlich Gottes Urmelodie des Lebens und Liebens.

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