Auch in der Kirche!
„So langsam reicht’s mir!“ Das hat mir vorletzten Sonntag eine Frau vor der Kirchentüre gesagt. Es ging dabei um die Stellung der Frauen in der katholischen Kirche. Die Frau, die sich schon lange mit viel Energie in unserer Gemeinde engagiert, war einfach enttäuscht. Schon viele Jahrzehnte hat sie sich für mehr Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche eingesetzt. Dafür, dass Frauen in der Kirche mitreden und entscheiden können und Zugang zu Diensten und Ämtern in der Kirche bekommen. Ich habe gespürt: So langsam gehen ihr der Mut und die Kraft aus. Ich kann das gut verstehen. Auch für mich gehen die Reformen in meiner Kirche viel zu langsam. Und ich weiß: Gerade die erschütternden Nachrichten aus der Kirche in den letzten Wochen machen deutlich, wie sehr die Stimme von Frauen in der Kirche schon viel zu lange gefehlt hat und immer noch fehlt.
Ich kann mich in meiner Gemeinde für die Gleichberechtigung einsetzen
Heute ist der Internationale Frauentag. Es ist ein Tag, an dem weltweit an die Rechte der Frauen und an die Gleichberechtigung von Frauen und Männern erinnert wird. Ich finde: Ganz besonders für meine Katholische Kirche ist dieser Tag ganz wichtig! Für mich bedeutet dieser Tag: Ich muss mich für die Rechte der Frauen in der Katholischen Kirche einsetzen. Ich kann da ganz konkret in meiner Gemeinde anfangen. Ich will drauf achten, dass in allen Gruppen, Gremien und Gottesdiensten, bei denen ich mitmache, Frauen gleichberechtigt dabei sind und zu Wort kommen. Und ich will nicht damit aufhören, für dieselben Rechte und Möglichkeiten für Frauen in meiner Kirche einzutreten.
Engagierte Frauen nicht mehr ausbremsen
Ein wenig Hoffnung macht mir der „Synodale Weg“, den Bischöfe, Priester und Laien vor zwei Jahren in Frankfurt begonnen haben. Gerade bei der letzten Versammlung vor einem Monat ist deutlich geworden: Die große Mehrheit der Teilnehmenden ist dafür, Gleichberechtigung von Frauen in der Katholischen Kirche zu leben und einzufordern. Ich hoffe sehr, dass es zu echten Reformen in der Kirche kommt – und: dass das die engagierte Frau in meiner Gemeinde noch erlebt!
