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Bleiben oder gehen?
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Bleiben oder gehen?

Johanna Fröhlich
Ein Beitrag von Johanna Fröhlich, Evangelische Pfarrerin, Gießen
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Bleiben oder gehen? Eine Familie muss eine Entscheidung treffen. Denn ein neues Familienmitglied ist auf dem Weg – sie erwarten ein Kind. Nun stellt sich die Frage: Bleiben wir in unserem geliebten Zuhause? Dann wird es eng. Oder ziehen wir um? Dann haben wir mehr Platz. Aber wir geben ein ganzes Stück Vertrautheit auf.

Bleiben oder umziehen? Eine Frage, die sich öfter stellt im Leben

Bleiben oder gehen? Diese Entscheidung gibt es auch später im Leben. Wenn die Familie kleiner wird. Wenn die Kinder aus dem Haus sind. Oder der Partner verstorben ist. Zu der Trauer kommt dann die Frage: Passt meine Wohnung noch zu mir? Will ich hier auch alleine leben? Oder suche ich mir ein neues Zuhause?

Auch in der Bibel verlassen viele ihre Heimat

Bleiben oder gehen? Für diese Frage suche ich Rat in Bibelgeschichten. Wie war das denn dort? Der Urvater Abraham entschied sich zu gehen. Er ließ seine Heimat und Familie hinter sich und zog mit seiner Frau Sara in ein unbekanntes Land. Mit Hoffnung im Gepäck zogen die beiden in ein ganz neues Leben. Oder die Freunde von Jesus. Sie haben sich entschieden, ihre Dörfer zu verlassen, und folgten Jesus nach.

Das gibt Hoffnung: Am neuen Ort kann etwas Gutes wachsen

Die Bibelgeschichten machen mir Mut für die Entscheidung: Bleiben oder gehen? Klar, nicht jeder Ortswechsel muss ein Wink Gottes sein. Ich entdecke: Es ist okay zu zweifeln. Ein Zuhause aufgeben ist nicht leicht. Auch Unsicherheiten gegenüber dem Neuen dürfen sein. Und doch lese ich in den Geschichten der Bibel: Jeder neue Ort bringt Segen mit sich. Da kann etwas Neues wachsen.

Gott geht immer mit

Und ich höre in den Geschichten: Die Menschen, die sich aufmachen, gehen nie allein. Gott ist an ihrer Seite. Ich muss keine Angst haben, wenn ich mich entscheide, ob ich gehe oder bleibe. Denn was wirklich wichtig ist, das ist sowieso da: Gott geht mit. Seine Nähe bleibt.

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