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Hass macht krank
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Hass macht krank

Bettina Pawlik
Ein Beitrag von Bettina Pawlik, Katholische Gemeindereferentin im Ruhestand
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In der letzten Zeit erschrecken mich einige Bilder in den Nachrichten unheimlich. Es sind nicht so sehr die Aufmärsche und die Fackelzüge, es ist auch nicht die Pyrotechnik, die da geworfen wird und auch nicht die Rangeleien mit der Polizei – obwohl mir alle Polizistinnen und Polizisten leidtun, die bei diesen Demos Dienst haben. Es sind die Bilder von einzelnen Menschen, die vor den Kameras ihre hasserfüllten Sprüche loswerden. Es sind die Gesichter, verzerrte, verkrampfe Gesichter, hart wie Stein, keinem Argument, keinem Gespräch zugänglich. Da kann ich mich nur schwer hineinfühlen.

Ob so jemand schon einmal Liebe erfahren hat?

Was wohl im Kopf hinter so einem Gesicht vor sich geht? Was muss ein Mensch erlebt haben, dass er so von Hass gegen Andersdenkende erfüllt ist? Ob ein Mensch, der so von einem Hassgefühl besetzt ist, schon einmal Liebe, Zuwendung, Verzeihung und Versöhnung erlebt hat? Kann einer, der anderen so böse Worte ins Gesicht spuckt, gut zu seinen alten Eltern sein? Wie geht er mit seinen Kindern um?

Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst

Fragen, die ich nicht beantworten kann. Aber aus meiner langen Erfahrung als Seelsorgern weiß ich: Menschen, die so negative Gefühle gegen andere in sich tragen, sind oft selbst zutiefst unglücklich. Nur, wer sich selber gut ist, wer sich selbst achtet und gut behandelt, kann auch gut gegen andere Menschen sein. Das Wort von Jesus Christus: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, kann hier ganz konkret erfahren werden. Und ich wünsche mir für alle, die von ihrem Hass besetzt sind, dass sie andere Menschen finden, die ihnen Güte und Respekt entgegenbringen. Damit sie sich selber gut sein können. Denn das ist die Voraussetzung dazu, auch zu anderen gut zu sein.

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