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November: Kerzen für die Verstorbenen
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November: Kerzen für die Verstorbenen

Lena Giel
Ein Beitrag von Lena Giel, Pastoralreferentin in der Klinikseelsorge an den Kliniken in Darmstadt
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Moderator/in: Jetzt nach der Zeitumstellung und im November wird es abends schon wieder richtig früh dunkel. Wer da an einem Friedhof vorbei kommt, kann etwas besonders Schönes sehen. Auf vielen Gräbern brennen Kerzen, die den Friedhof erleuchten.

Lena Giel von der katholischen Kirche, kannst du uns mehr zu den Lichtern auf dem Friedhof erzählen, warum werden sie jetzt angezündet?

Im November gibt es besondere Tage zur Erinnerung an alle Verstorbenen. Vorgestern und Gestern zum Beispiel, war Allerheiligen und Allerseelen, das sind katholische Gedenktage. Viele Menschen sind deshalb in den letzten Tagen zum Friedhof gekommen und haben eine Kerze am Grab ihrer Liebsten angezündet. Auf den Gräbern von meinen Omas und Opas und meiner Patentante brennen jetzt auch Kerzen. Ich finde, es entsteht dann irgendwie eine Verbindung zu den vielen Menschen, die vor uns und mit uns gelebt haben. Die Verstorbenen, an die ich mich erinnert habe, gehören ja zu mir und haben mich ein Stück in meinem Leben begleitet. Ich bin sicher, dass ich mit ihnen auch über den Tod hinaus weiter verbunden bin.

Und das spürst du tatsächlich besonders, wenn du auf dem Friedhof am Grab dieser Menschen stehst?

Nicht nur dort. Es gibt auch viele andere Orte oder Zeiten, an denen ich den Menschen nah bin, die schon gestorben sind. Mir hat mal jemand erzählt: Er muss immer an seine Oma denken, wenn er den Geruch von frischem Apfelkuchen riecht. Ich denk immer an meine Patentante, wenn ich die Ohrringe trage, die sie mir mal geschenkt hat. Da spüre ich, wie dankbar ich bin, dass diese Menschen in meinem Leben waren. Und das zeigen auch die vielen Lichter auf den Friedhöfen jetzt im November.

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