Was für ein Sommer!
Moderator/in: Was war das für ein Sommer! Und jetzt geht’s an die Sommerbilanz. Auf jeden Fall wissen wir: Der Sommer 2022 war zu heiß und zu trocken. Wir hatten eine hohe Waldbrandgefahr, in den Flüssen und Seen fehlte das Wasser – und viele haben unter der ständigen Hitze gelitten. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was sagst du denn zu diesem Sommer?
Du hast es treffend gesagt: Vielen hat die Hitze zugesetzt. Andererseits: Es wird eine tolle Apfelernte geben. Meine Kinder waren ständig im Schwimmbad. Und während ich geschwitzt habe, hat meine Frau gesagt: „Ich genieße diese Wärme.“
Wichtig finde ich: Natürlich müssen wir uns über die Folgen des Klimawandels Gedanken machen. Aber wie wir die Hitze wahrnehmen: Das ist eine Frage der Perspektive. Die gleiche Hitze ist für den einen schrecklich, für die andere toll.
Für mich heißt das auch: Vorsicht bei Schwarz-Weiß-Denken. Viele Dinge sind nicht einfach nur gut oder schlecht. Und bevor ich irgendwas verdamme oder hochjubele, lohnt sich manchmal ein Perspektivenwechsel.
Mal unabhängig vom Sommer: Hast du da als Pfarrer einen Tipp, wie man so einen Perspektivenwechsel hinbekommt?
In der Bibel gibt es dazu eine starke Geschichte: Petrus ist mit dem Fischerboot unterwegs. Und fängt nichts. Nicht einen müden Barsch. Da kommt Jesus zu ihm und sagt: „Wirf doch das Netz mal auf der anderen Seite des Bootes aus.“ Petrus probiert’s – und das Netz quillt über vor Fischen.
Also: Mach und sieh die Dinge mal anders als bisher. Wage etwas Ungewohntes! Wirf das Netz mal auf der anderen Seite aus! Das kann äußerst inspirierend sein.