In den Sommerferien mich suchen
Moderator/in: Endlich Sommerferien! Endlich Zeit für Erholung und Entspannung. Ans Meer fahren, in die Berge - ganz egal. Hauptsache: runterkommen und relaxen. Steffen Flicker von der katholischen Kirche hat einen Tipp für die Ferien: sich selbst suchen und finden. Wie soll das konkret gehen?
Es gibt ja manchmal Momente im Leben, in denen ich mich frage: Tue ich eigentlich gerade das Richtige? Und was ist überhaupt das Richtige? Wer sagt mir, was das Richtige bedeutet? In den Ferien kann ich zu Ruhe kommen und damit vielleicht auch tiefer zu mir selbst.
Wenn erstmal Ruhe einkehrt, fängt ja auch oft der Kopf an zu rattern. Ich finde: da braucht es dann auch Orientierung.
Genau! In den Ferien gelange ich zum Beispiel bei einer Wanderung auch an Weggabelungen. Gehe ich nach links oder nach rechts? Ein Navi kann aufklären. Bei den Weggabelungen in meinem Leben kann das Entscheiden schwieriger sein: Was mache ich aus meinem Leben? Gehe ich neue Herausforderungen ein oder gehe ich auf "Nummer sicher"? Wo ist eigentlich mein Platz im Leben?
Ein Navi für Lebensentscheidungen, das wäre eine tolle Erfindung.
Das stimmt! Aber an solchen Weggabelungen bin ich oft selber gefragt. Die Entscheidung kann mir niemand abnehmen. Als Jesus Gleichgesinnte gesucht hat, die mit ihm gemeinsam unterwegs sind, waren die angesprochenen Menschen auch unsicher: Soll ich diese Herausforderung annehmen? Soll ich mein Leben hinter mir lassen? Wenn ich mir diese Frage stelle, frage ich mich gleichzeitig: "Tue ich durch mein Handeln anderen Menschen überhaupt etwas Gutes?" Dann gewinnt das, was ich tue, einen Sinn und erfüllt mich. Dann stimmt auch die Richtung.
