Ferienanfang
Moderator/in: Heute ist der erste Sonntag in den hessischen Sommerferien. Wie schön! FERIEN!Und wer den Urlaub vor Augen hat, dem geht es doch meist richtig gut.
Andererseits so ein offizieller Ferienbeginn ist das eine – aber: Wie kriege ich eigentlich Urlaub im Kopf hin? Also echtes Abschalten?
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Du bist ja auch Seelsorger. Hast Du einen Rat, wie man die Urlaubsgefühle in der Seele freischaltet?
O, gute Frage. Ich kenne auf jeden Fall eine Menge Leute, die mir sagen: „Ich muss mindestens drei Wochen Urlaub machen, weil ich die ersten zehn Tage nur dafür brauche, um überhaupt runterzukommen.“
Kenn‘ ich auch: Richtig abschalten ist total schwer. Richtig im Hier und Jetzt ankommen und nicht heimlich doch noch über Dienstliches nachdenken.
Ich würde sagen: Da gibt es eine praktische und eine spirituelle Dimension. Die praktische heißt einfach: Pack das Notebook weg, schalt dein Handy ab und richte einen Abwesenheitsassistenten ab: „Ich bin im Urlaub!“
Und was wäre die spirituelle Dimension?
Vor allem: Sich bewusst zu machen, warum das Leben im Hier und Jetzt so wichtig ist. Schon Jesus hat dazu zwei starke Sätze gesagt. Erstens: „Wer die Hand an den Pflug legt und zurückschaut, der taugt nicht für den Himmel.“ Sprich: Wer sich von der Vergangenheit bestimmen lässt, also nach hinten schaut, der zieht keine geraden Ackerfurchen und erntet nichts Vernünftiges.
Und zweitens: „Sorge dich nicht um Morgen!“ Wer Angst vor dem Morgen hat, kann die Gegenwart nicht genießen. Fürs Urlaubsgefühl heißt das: Versuch mal, nicht an Gestern und Morgen zu denken, sondern lebe im Heute. Jesus ist überzeugt: Es geht!
