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Zu spät!
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Zu spät!

Steffen Flicker
Ein Beitrag von Steffen Flicker, Schulleiter der katholischen Schule Marianum Fulda und Vorsitzender des Katholikenrates im Bistum Fulda
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Moderator/in:Ihr kennt das sicher auch: Man verpasst den Zug oder den Bus oder einen wichtigen Termin im Job. "Zu spät!" Es gibt auch für bestimmte Pläne im Leben oft das Gefühl: Dafür ist es jetzt zu spät. Steffen Flicker von der katholischen Kirche, wie ist das eigentlich, wenn man den richtigen Moment verpasst? Und gibt es den richtigen, den perfekten Moment eigentlich?

"Den perfekte Moment" - "Der magische Moment" - Manche Menschen haben ihn sicher schon einmal gespürt. Mir fällt da von Joris eine Zeile in seinem Lied "Herz über Kopf" ein: "Und immer wenn es Zeit wird zu gehen, verpasse ich den Moment und bleibe stehen." Das Gefühl also, den richtigen Zeitpunkt für eine Entscheidung zu verpassen. Das kennen sicher alle. 

Das Gefühl zu haben, der Zug ist abgefahren – davon wird sogar in der Bibel berichtet, oder?

Genau, ohne Erfolg kommen Fischer vom Meer zurück. Sie haben die ganze Nacht ausgeharrt, um Fische zu fangen, aber nichts hat sich in den Netzen verfangen. Und dann sagt Jesus: "Werft die Netze noch mal aus!" In dieser Frust-Stimmung erreicht die Motivation ihren Nullpunkt. Ausgerechnet in diesem Moment sagt jemand: Probiert es doch noch mal! Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte. Wahrscheinlich hätte ich gedacht: Der hat leicht reden.

Das heißt: Wir brauchen jemanden, der uns motiviert, wenn wir schon aufgeben wollen?

Genau, wenn jemand in aussichtsloser Situation Zuversicht ausstrahlt und andere motiviert. Ganz nach dem Motto: "Auf geht's!" - "Diesmal klappt es!" Dann wird deutlich: Jemand glaubt an mich und dann kann ich auch neuen Mut fassen. Und dafür ist es niemals zu spät. Der perfekte Moment ist also nie vorbei.

 

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