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Aufmerksam im Alltag sein
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Aufmerksam im Alltag sein

Steffen Flicker
Ein Beitrag von Steffen Flicker, Schulleiter der katholischen Schule Marianum Fulda und Vorsitzender des Katholikenrates im Bistum Fulda
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Moderator/in: "Sie sind der erste Fahrgast, der mir heute einen 'Guten Tag' wünscht!", freut sich eine Zugbegleiterin in einem Regionalexpress. Und weil sich die Schaffnerin so sehr über diesen Gruß freut, schenkt sie dem freundlichen Fahrgast spontan einen Kaugummi. Diese Situation hat Steffen Flicker von der katholischen Kirche erlebt. Eine Aufmerksamkeit im Alltag. Was hat ihn daran bewegt?

Diese Begebenheit auf einer Zugfahrt macht klar: Es sind oft Kleinigkeiten, auf die es im Alltag ankommt. Oft ist es Unachtsamkeit und Alltagstrott, dass wir das Menschliche vergessen. Manche Menschen sind morgens bei der Zugfahrt noch müde. Andere sind mit dem Handy beschäftigt. Die Fahrkarte wird hingehalten - aber wer der Mensch ist, der sie kontrolliert, bekomme ich gar nicht mit. Mehr Menschlichkeit lohnt sich: Menschen bewusst in den Blick nehmen, denen ich begegne, achtsam sein. Umgekehrt möchte ich ja auch nicht, dass man mich einfach übersieht oder sogar ignoriert. 

Steffen, du sagst, damit im Alltag wieder mehr Menschlichkeit und Respekt herrschen, kann Jesus als Vorbild dienen. Wie meinst du das?

Nein, aber im Alltag kommt manchmal der Blick für die Mitmenschen zu kurz. Aber Respekt ist wichtig. Ich als Christ orientiere mich an Jesus. Auch die Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen, hatte er im Blick und hat sie herausgehoben. Es gibt kein "wichtig" und "unwichtig", was meine Mitmenschen angeht. Alle Menschen sind wertvoll und verdienen meinen Respekt. Das nehme ich mir zumindest vor - und nicht erst bei der nächsten Zugfahrt.

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