Krankenhausseelsorge – Menschen in Krankheit begleiten
Moderator/in: Nach einem Unfall oder vor einer schwierigen OP, das sind so Momente, wo wir mentale Unterstützung besonders brauchen: Das macht Lena Giel - heute zum ersten Mal im hr3 Moment Mal. Lena, du hast katholische Theologie studiert und arbeitest seit eineinhalb Jahren im Elisabethenstift in Darmstadt.
Wie schaut so ein typischer Tag bei dir aus?
Lena Giel: Oft geh ich immer erst mal auf Station und schau, ob ich die Pflegekräfte oder Ärzte treffe, und dann überlegen wir zusammen, welche Patienten heute mal ein Gespräch gebrauchen könnten, denen es nicht so gut geht, die einen schlechten Tag haben. Und dann geh ich hin, klopfe an und schau, was mich erwartet. Es sind immer total spannende Erlebnisse. Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte, und ich setz mich dann dazu und hör einfach erst mal zu, was die Patienten erzählen.
Moderator/in: Was sind so Momente, die dich als Seelsorgerin im Krankenhaus besonders berühren?
Lena Giel: Ach, besonders schön ist es, wenn man einfach Menschen helfen kann, wieder auf die Beine zu kommen, z.B. ältere Menschen, die einen schwierigen Bruch haben, die dann erst mal total mutlos sind und eigentlich gar nicht mehr weitermachen wollen. Und wenn man mit ihnen dann zusammen überlegen kann: Was gibt es denn, was mir hilft, was mich am Leben hält, und dann zu sehen, wie die Menschen wieder Kraft bekommen und wieder aufstehen und weitermachen und wieder nach Hause können, das sind einfach besonders schöne Momente im Alltag.
