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Christi Himmelfahrt
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Christi Himmelfahrt

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Heute ist Himmelfahrt, der Tag, an dem Jesus Christus 40 Tage nach Ostern in den Himmel aufgefahren sein soll.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Mal ehrlich, wie sollen wir uns das denn vorstellen? Jesus als „Raketenmann“, der so mir nichts, dir nichts von der Erde abhebt?

Nette Vorstellung. Aber die Himmelfahrt ist natürlich ein Bild. Das in der Bibel übrigens so beschrieben wird: „Da wurde Jesus vor ihren Augen emporgehoben … und eine Wolke nahm ihn auf.“ Spannend ist dabei vor allem die Wolke.

Wolken waren nämlich in Israel ein Symbol für Gott. Schließlich hatte Gott dem Volk bei der Flucht aus Ägypten als Wolke den Weg gezeigt. Für jeden, der die Himmelfahrtsgeschichte hörte, war deshalb sofort klar: „Eine Wolke nimmt Jesus auf“, das heißt: Jesus ist wieder mit Gott vereint.

Das will uns der Himmelfahrtsbericht erzählen. Da geht‘s nicht ums Abheben oder Davonfliegen, sondern darum, dass Jesus in die himmlischen Sphären zurückkehrt – wobei Himmel eben keinen Ort meint, sondern die Gegenwart Gottes.

Und warum war das mit Gottes Gegenwart so wichtig?

Erst mal: Die Jünger haben’s auch nicht gleich kapiert, was das heißt: Jesus ist bei Gott. Deshalb taucht ein Engel auf, der ihnen sagt: „Hey, ihr! Was steht ihr da rum und glotzt den Himmel an?“ Find ich witzig.

Weil es eben nicht um den grauen oder blauen Himmel geht, sondern darum, dass Jesus das macht, wozu er die Menschen so oft eingeladen hat: Er zeigt, dass man mit Gott in Kontakt kommen kann. Und viele, die eine Gotteserfahrung machen, finden: „Das fühlt sich an, als ob man abhebt.“ Himmelfahrt eben.

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